Kann sich der 1. FC Köln am Dienstagabend aus der Krise schießen und gleichzeitig auch einen Extra-Groschen für die nötigen Transfers im Januar sichern? Im DFB-Pokal gegen Holstein Kiel geht es nicht nur um die Rückkehr zum Erfolg, sondern auch um rund eine Million Euro.
Jedes Jahr hofft der 1. FC Köln auf einen größeren Erfolg im DFB-Pokal. Nicht nur, weil die Geißböcke nach sportlichen Erfolgen lechzen. Auch, weil der DFB auch in diesem Jahr wieder rund 80 Millionen Euro an Prämien ausschüttet. Die dicken Töpfe kommen freilich erst gegen Ende des Wettbewerbs. Doch für den FC wäre schon der Einzug ins Achtelfinale lukrativ.
Bislang kassierte der FC die garantierten 210.000 Euro für die erste Runde sowie die rund 420.000 Euro für den Einzug in Runde zwei. Das Heimspiel gegen Kiel macht die Kassen auch noch mal voller als ein Auswärtsspiel bei den Störchen. Das Achtelfinale jedoch würde bereits rund 840.000 Euro an Prämien garantieren – inklusive der Chance auf ein weiteres Heimspiel.
Fast drei Millionen für neue Transfers?
Ganz zu schweigen, sollte der FC noch vor Weihnachten sogar ins Viertelfinale einziehen, so dann eine Prämie von fast 1,7 Millionen Euro ausgerufen ist. Freilich ist diese Zahl und dieses Ziel noch weit weg. Doch für die Geißböcke wäre der Sprung unter die letzten Acht, letztmals erreicht im Februar 2010 gegen den FC Augsburg, von noch größerer Wichtigkeit als in den Jahren zuvor. Denn mit dann über drei Millionen Euro an zusätzlichen Einnahmen hätte der FC plötzlich eine gänzlich andere Verhandlungsbasis im Januar-Transferfenster als ohne dieses Geld.
Klar ist aber auch: Bis dahin muss erst einmal ein unangenehmer Gegner aus der Bundesliga zur Seite geräumt – und damit die aktuelle Krise beendet werden. “Es kommt ein Bundesliga-Verein auf uns zu, der klarer Favorit ist”, sagte Gerhard Struber am Montag. “Aber wenn wir uns viel zutrauen und kompakt sind, wenn wir als Mannschaft von der ersten bis zur letzten Minute sehr fokussiert und wachsam sind in unserer Idee des Fußballs, denke ich schon, dass wir überraschen können.”
Der FC wird also erstmals in dieser Saison in einem Pflichtspiel als Außenseiter in die Partie gehen. Ob das alle Fans so sehen, steht auf einem anderen Blatt, schließlich ist der FC gerade erst aus der Bundesliga abgestiegen und Kiel als Überraschungs-Aufsteiger im Oberhaus noch ohne Sieg (zwei Unentschieden, sechs Niederlagen). Die Geißböcke müssen sich also grundsätzlich nicht vor den Störchen verstecken, sofern sie die Misserfolge der letzten beiden Wochen abschütteln können.
Struber hatte Kiel zuletzt live gegen Union Berlin beobachtet und “viele Facetten” im Spiel gesehen, die den einstigen Relegations-Gegner von 2021 gefährlich machen. Darauf will und muss er seine Spieler einstellen. “Der Klassenunterschied ist ein Factum, das müssen wir zur Kenntnis nehmen. Ich würde mir wünschen, dass wir Favorit wären, aber das ist nicht der Fall. Da steht Kiel drauf und ist Bundesliga drin.” Das soll auch bald wieder für den FC gelten, aber dafür braucht es am Dienstagabend die Wende.
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