Die U21 des 1. FC Köln hat sich mit einer Niederlage in die Länderspielpause verabschiedet. Dabei sahen gleich zwei Leistungsträger in der Schlussphase glatt Rot und werden dem FC länger fehlen. Der Schiedsrichter sorgte auf GEISSBLOG-Anfrage für Aufklärung.
Fünf Spiele war die U21 des 1. FC Köln zuletzt ungeschlagen geblieben und hatte mit starken Auftritten in Wuppertal, gegen Duisburg und in Lotte für Aufsehen gesorgt. Doch just gegen den FC Gütersloh, einen Gegner mit vermeintlich kleinerer Kragenweite als die Gegner zuvor, setzte es am Samstag die vierte Saison-Niederlage.
FC-Trainer Evangelos Sbonias haderte nach dem Abpfiff mit dem Ergebnis: „Wir machen eigentlich kein schlechtes Spiel, wir haben über weite Phasen die Kontrolle, machen dann diesen bitteren Fehler, den wir so nicht machen dürfen. In der zweiten Halbzeit war es dann auch wieder ein Spiel auf ein Tor, wo im letzten Drittel ein bisschen der Punch fehlt, um dann vielleicht das 1:1 zu machen.“
Sbonias wundert sich über Platzverweise
Zur Wahrheit gehört jedoch auch: Kurz nach der Pause hätten die Gäste die Partie entscheiden können. Doch just Alessandro Blazic, der mit seinem Patzer letztlich die Niederlage ermöglichte, hielt die U21 mit zwei starken Paraden im Spiel. Hinterher ärgerte sich Sbonias aber über die beiden Platzverweise für seine Mannschaft: „Es sind zwei Situationen, in denen zwei Spieler im Kampf um den Ball sind ohne Geschwindigkeit und ohne Dynamik, und es eine rote Karte gibt. Das habe ich so auch noch nie erlebt.“
Die Irritation des Trainers war durchaus verständlich, denn auch von der Tribüne und nach mehrfacher Sicht des Videomaterials waren die beiden Vergehen von Emin Kujovic und Teoman Akmestanli nur zu erahnen gewesen, aber nicht zweifelsfrei zu erkennen. Der GEISSBLOG fragte daher nach der Partie beim Schiedsrichter Marten Kaufels nach, um Licht ins Dunkle zu bringen.
Offene Sohle und Nachtreten
Den Kujovic-Platzverweis schilderte der Unparteiische so: „Bei der ersten Roten Karte tritt der Kölner seinen Gegenspieler mit der offenen Sohle gegen die Innenseite vom Oberschenkel und hatte keine Chance auf den Ball. Der Gütersloher hatte auch klare Trefferspuren am Oberschenkel.“ Ein Indikator für die Richtigkeit der Entscheidung: Kujovic verließ den Platz umgehend ohne auch nur die Anstalten einer Diskussion zu machen.
Zum zweiten Platzverweis gegen Akmestanli äußerte Kaufels: „Die zweite Rote Karte war ein klassisches Nachtreten. Nach einem fairen Zweikampf gehen beide zu Boden, und als beide aufstehen, tritt der Kölner seinem Gegenspieler nochmal mit dem Spann gegen die Wade.“ Akmestanli schlug die Hände ob der Entscheidung zwar entsetzt an den Kopf, verließ das Spielfeld aber ebenfalls ohne Diskussionen. Das Duo dürfte dem FC damit vermutlich in diesem Monat nicht mehr zur Verfügung stehen.
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