Einmal mehr hat der 1. FC Köln kurz vor Schluss einer Partie die Spielkontrolle verloren und dem Gegner noch einmal die Chance gegeben in die Partie zurückzufinden. Gegen Fortuna Düsseldorf ging es nicht gut, der FC kassierte in der Schlussminute noch den 1:1-Ausgleich. Hinterher war der Ärger darüber groß.
Dominique Heintz schimpfte noch auf dem Platz, Gerhard Struber wirkte auf der Pressekonferenz nach der Partie ungewohnt niedergeschlagen, und auch Sportchef Christian Keller war nach dem 1:1 des 1. FC Köln gegen Fortuna Düsseldorf bedient. Wie schon im Hinspiel hatte der FC den sicher geglaubten Sieg hergeschenkt.
Auch, weil die Geißböcke einmal mehr in der zweiten Halbzeit die Spielkontrolle verloren. 80 Minuten lang hatte der FC die Partie im Griff, hatte Düsseldorf nicht zur Entfaltung kommen lassen. Dann aber schlug es nach der Führung um. Der FC wurde passiver, die Fortuna kam erstmals gefährlich vor das Kölner Tor und plötzlich brannte es mehrfach im FC-Strafraum. Bis zum Elfmeter als logischer Konsequenz.
Diese Zahlen belegen Kölns Einbruch
Das belegen auch die Zahlen der Partie. Hatte der FC über die gesamte Spielzeit im Schnitt 55 Prozent Ballbesitz, sackte dieser Wert in der letzten Viertelstunde auf 40 Prozent ab. Spielte der FC in den ersten 75 Minuten im Schnitt nur fünf Prozent lange Bälle, waren es in der Schlussviertelsunde zwölf Prozent. Gewann der FC im Laufe der Partie eigentlich 52 Prozent der Zweikämpfe, waren es ab der 76. Spielminute nur noch 43 Prozent. Und schließlich rückte der FC auch in der Angriffslinie nach hinten. Hatte Köln bis zur Führung noch bei durchschnittlich 62 Metern attackiert, waren es nach dem Tor nur noch 54 Meter.
„Ich will nicht sagen, dass wir das Spiel komplett weggegeben haben. Wir haben es nur nicht mehr so souverän gestaltet, wie wir es hätten können“, sagte Sportchef Christian Keller hinterher. Anders ausgedrückt: Der FC hatte sich darauf verlassen, dass es schon irgendwie gut gehen und der FC das 1:0 mal wieder irgendwie über die Zeit schaukeln würde. „Das musst du dann gut wegverteidigen, was wir auch gemacht haben – bis auf diese eine Situation.“
Wir müssen nicht über Pech reden. Das war in den letzten zehn Minuten einfach nicht gut.
Christian Keller
Was nicht stimmte, denn die Szene zum Elfmeter war die dritte gefährliche Situation der Düsseldorfer in den letzten zehn Spielminuten im Kölner Strafraum, bei denen die Geißböcke jeweils Glück hatten. Bis das Glück aufgebraucht war. Und so gestand Keller dann doch: „Es lag primär an uns. Die haben etwas mehr gemacht, was uns aber auch hätte entgegen kommen können“, verwies der FC-Sportchef auf die ungenutzten Räume zu Kontern. Und dann nannte Keller die entscheidenden Probleme.
„Wir haben vor der Kette entscheidende Situationen nicht mehr gelöst und Zweikämpfe nicht mehr für uns entschieden haben. So hätten wir die Flanken und die Frequenz in der Box früher unterbinden können. Deshalb müssen wir nicht über Pech reden. Das war in den letzten zehn Minuten einfach nicht gut.“ Ein Umstand, über den der FC reden muss. Denn schon häufiger hatte sich die Mannschaft am Ende darauf verlassen, dass es schon irgendwie gut gehen würde. Dieses Mal reichte es nicht und führte zu zwei verlorenen Punkten. Punkte, die dem FC weh tun.
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