Der 1. FC Köln sucht einen neuen Vorstand. Im Hintergrund laufen die Gespräche mit zahlreichen Kandidaten. Im Mitgliederrat gibt man sich zuversichtlich und will einen Zeitplan einhalten, der den sportlichen Verlauf der Rückrunde nicht beeinflusst.
Seit einigen Woche kursiert in Köln ein Gerücht. Demnach sammeln Personen Unterschriften von Mitgliedern des 1. FC Köln, um eine Kandidatur für ein Vorstandsteam am Mitgliederrat vorbei zu lancieren. Namen sind nicht bekannt, auch nicht, wie groß die Unterstützerschar tatsächlich ist. Doch es überrascht nicht, dass sich beim FC in diesem Jahr einiges bewegt. Zu entscheidend könnte das Jahr 2025 für die Geschichte des 1. FC Köln werden.
Dieter Prestin beispielsweise wollte ja auch kandidieren, doch der Alt-Internationale und Double-Sieger von 1978 ist mittlerweile alleine unterwegs, hat nach Stefan Jung auch seine zweite Mitstreiterin Sonja Fuß verloren. Die ehemalige Nationalspielerin hat sich inzwischen ebenfalls aus dem Team Prestin zurückgezogen, und so besteht das Team Prestin nur noch aus Prestin selbst.
Erste Gesprächsrunde läuft
Zwar sprach Prestin jüngst tatsächlich beim Mitgliederrat vor, um sich nun als Einzelperson auf eines der drei Ämter zu bewerben, welche im Herbst 2025 frei werden. Doch die Chancen für den Ex-Profi liegen offenbar bei praktisch null Prozent, dass der Mitgliederrat Prestin auch nur in Erwägung ziehen wird. Zu viel Porzellan hat Prestin zerbrochen, zu unprofessionell hatte er sich verhalten, zu wenig überzeugend waren seine Pläne, selbst wenn es um sein wichtigstes Thema ging, die Sportkompetenz.
Stattdessen laufen zahlreiche Gespräche mit aussichtsreichen Kandidaten für die Posten im Präsidium. Aktuell führen die Mitgliederräte Stacy Krott, Fabian Schwab, Victor Robertz, Fritz Guckuk und Josef Derkum diese Gespräche. In Runde eins geht es nach GEISSBLOG-Informationen um die Vorauswahl der Kandidaten. Wer das Quintett des Gremiums überzeugt, darf sich dem gesamten Mitgliederrat vorstellen. Anschließend sollen die überzeugendsten Kandidaten zu einem Dreier-Team geformt werden.
Amtierender Vorstand spricht mit Mitgliederrat
Zwar ist nicht ausgeschlossen, dass auch mit einem vollständigen Team Gespräche geführt werden. Doch bislang hat sich dem Vernehmen nach keines beworben, welches eine Chance haben könnte. So läuft es aktuell darauf hinaus, dass der Mitgliederrat den nächsten Vorstand aus drei Einzelpersonen zusammensetzen wird.
Dass dabei der amtierende Vorstand um Präsident Werner Wolf noch einmal eine Rolle spielen wird, ist unwahrscheinlich. Zwar gab es inzwischen tatsächlich einen Austausch zwischen Präsidium und Mitgliederrat, wie zuletzt auch vom Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, doch noch immer haben Werner Wolf, Eckhard Sauren und Carsten Wettich sich nicht erklärt, ob sie überhaupt weitermachen wollen.
Neues Vorstandsteam soll im Juni stehen
Deshalb fokussiert sich der Mitgliederrat aktuell auf externe Kandidaten, die man in den vergangenen Monaten ausgewählt und angesprochen hatte oder die sich aktiv vorgestellt hatten. Der Zeitplan sieht nach GEISSBLOG-Informationen vor, dass im März die Gespräche der zweiten Vorstellungsrunde beginnen sollen, um im April und Mai in die Endauswahl gehen zu können. In einer Frage ist man sich im Mitgliederrat offenbar einig: Das ausgewählte Team soll erst nach Ende der laufenden Saison vorgestellt werden.
Der politische Machtkampf soll keinesfalls in die Schlussphase des Aufstiegskampfs fallen und vom sportlichen Auftrag ablenken. Die FC-Satzung sieht ohnehin vor, dass der Mitgliederrat noch bis zum 15. August mit dem Vorschlagsrecht Zeit hätte. So lange aber will man nicht warten. Nach Ende der 2. Bundesliga soll schnell präsentiert werden, wer sich im Herbst 2025 für den Vorstand bewerben wird. Die Mitglieder werden also wohl im Juni wissen, wer in den Augen des Mitgliederrates am besten für den Vorstandsposten geeignet wäre.
Vorstands-Wahl im Herbst
Die Wahl wird dann im Herbst erfolgen. Noch ist nicht klar, wann die Mitgliederversammlung stattfinden wird. Diese muss laut Satzung zwischen September und November einberufen werden. Dann wird der Mitgliederrat sein Team zur Wahl stellen. Ob es weitere Teams geben wird, die sich in eine Kampfabstimmung wagen werden, ist offen. Wenn, dann bräuchten diese knapp über 4.000 Mitglieder-Unterschriften für eine Kandidatur.
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