FC freut sich mit Urbig: „Deshalb konnten wir einen Marktwert für ihn erzielen“

Zwei Ex-Kölner in der Champions League: Jonas Urbig siegte mit dem FC Bayern München gegen Florian Wirtz und Bayer Leverkusen. (Foto: IMAGO / Ulmer/Teamfoto)
Zwei Ex-Kölner in der Champions League: Jonas Urbig siegte mit dem FC Bayern München gegen Florian Wirtz und Bayer Leverkusen. (Foto: IMAGO / Ulmer/Teamfoto)

Jonas Urbig stand erstmals beim FC Bayern München zwischen den Pfosten und wird aufgrund von Manuel Neuers Muskelfaserriss wohl noch drei weitere Einsätze erhalten. Beim 1. FC Köln freut man sich mit seinem Eigengewächs.

Seine Höflichkeit hat Jonas Urbig definitiv mit zum FC Bayern München genommen. Nach seinem unverhofft frühen Debüt, am Mittwochabend in der Champions League gegen Bayer Leverkusen, wünschte der Ex-Torhüter des 1. FC Köln zunächst mal dem verletzten Manuel Neuer „gute Besserung“, bevor über seinen eigenen Einsatz sprach. „Für mich persönlich habe ich mich natürlich sehr gefreut“, sagte Urbig den internen Clubmedien. Er habe versucht, „die 30 Minuten zu meistern“.

Angesichts von Leverkusens Unterlegenheit und Unterzahl stellte dies keine große Hürde dar. Dennoch lobte Sportchef Max Eberl den im Januar aus Köln verpflichteten 21-Jährigen: „Er hat drei, vier Monate kein Spiel gemacht. Dann kommst du rein und weißt, dass alle gucken. Ich finde, dass er sehr stark und stabil war. Es hat so gewirkt, als ob es ihm gar nicht viel ausmacht.“

Struber: „Habe mich einfach gefreut“

Sieht man von der U21-Nationalmannschaft ab, waren es genau 131 Tage, die Urbig nicht im Einsatz war. Ende Oktober hatte sich Gerhard Struber dazu entschlossen, Marvin Schwäbe wieder zur Nummer eins zu befördern. Urbigs Bayern-Debüt nahm der Kölner Trainer nun gerne zur Kenntnis: „Ich habe es gestern mitbekommen und mich im ersten Moment einfach gefreut“, verriet Struber bei der FC-Pressekonferenz am Donnerstag.

Grundsätzlich kommt es für den Österreicher nicht überraschend, dass der Rekordmeister so schnell auf das Kölner Eigengewächs vertraut. „Dass Jonas sein Handwerk versteht, wissen wir seit längerer Zeit. Deshalb haben wir einen dementsprechenden Marktwert für ihn erzielen können.“ Nach einem intensiven Poker hatten sich Christian Keller und Max Eberl auf sieben Millionen Euro plus potenzielle Bonuszahlungen in Höhe von drei Millionen Euro geeinigt.

Mit diesem hohen Talent, dieser hohen Begabung ist er für die Bayern ein Tormann, der künftig ein ganz entscheidender Faktor sein kann.

Gerhard Struber

Woran die möglichen Boni geknüpft sind, ist nicht bekannt – Einsätze Urbigs dürften die Aussicht auf zusätzliches Geld aber gewiss verbessern. „Es ist davon auszugehen, dass er in Zukunft bei den Bayern das Vertrauen bekommt, um immer wieder reinzuspringen, Spielzeit zu sammeln und unter Beweis zu stellen, dass er in seiner Persönlichkeit wächst“, so Struber, der sich überzeugt zeigte: „Mit diesem hohen Talent, dieser hohen Begabung ist er für die Bayern ein Tormann, der künftig ein ganz entscheidender Faktor sein kann.“

Das muss Urbig bereits in den kommenden Tagen und Wochen sein. Schließlich gaben die Münchner am Donnerstag bekannt, dass sich Neuer gegen Leverkusen – kurioserweise beim Jubeln über das zwischenzeitliche 2:0 – einen Muskelfaserriss in der rechten Wade zugezogen habe und „vorerst“ ausfalle. Somit dürfte Urbig auch am Samstag gegen Timo Horns Bochumer sowie im Champions-League-Rückspiel in Leverkusen und am 15. März bei Union Berlin um Steffen Baumgart zwischen den Bayern-Pfosten stehen. Anschließend geht es in die Länderspielpause.

Matthäus: Urbig statt Neuer „klare Schwächung“

Während die Verantwortlichen der Münchner ihr absolutes Vertrauen beteuern, hat Lothar Matthäus so seine Zweifel, was Urbig angeht. „Er wurde nicht wirklich gefordert. Leverkusen lag deutlich hinten und war in Unterzahl“, will der Sky-Experte in das erfolgreiche, aber beschäftigungslose Debüt noch nichts hineininterpretieren und gibt zu bedenken: „Nun kommt einiges auf ihn zu in den nächsten Wochen. In solchen Spielen wie dem anstehenden Rückspiel kommende Woche spielt auch Erfahrung keine unwichtige Rolle – diese hat Urbig nicht.“

Das wüssten natürlich auch die Leverkusener, die ein 0:3 aufholen müssen. „Urbig ist zwar ein guter Torhüter, aber auf dieser Bühne hat er sich noch nicht bewiesen. Wie geht er beispielsweise mit dem Druck um? Er hat die letzten Monate auch keine Spielpraxis sammeln können. Aus dieser Perspektive ist es eine ganz klare Schwächung für Bayern München“, meint Matthäus.

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