Das Highlight-Spiel haben die Bundesliga-Frauen des 1. FC Köln gegen den Favoriten FC Bayern München zwar nicht gewonnen. In den kommenden Jahren will die Mannschaft jedoch auch sportlich immer konkurrenzfähiger zu den Top-Teams der Liga werden.
Für viele Zuschauer wird es am Sonntag im RheinEnergieStadion nicht viel mehr als eine Randnotiz gewesen sein. Für die Frauenmannschaft des 1. FC Köln war es jedoch „ein weiterer Meilenstein“, wie Sportchef Christian Keller vor dem Highlight-Spiel gegen den FC Bayern München am Magenta-Mikrofon verkündete. Erstmals in ihrer Geschichte lief die Mannschaft in einem eigens nur für das Frauen-Team entworfenen Sondertrikot auf.
„Wir wollten insgesamt den Frauenfußball Schritt für Schritt aufwerten“, sagte Keller. Mit dem Trikot wolle man den Frauen „das Gefühl geben, dass sie ein vollwertiger Teil des FC sind. „Für die Männer machen wir das ganz oft, für die Frauen jetzt zum ersten – aber sicher nicht zum letzten Mal.“ Nicht zum ersten, sondern zum insgesamt dritten Mal, spielten die Frauen dabei am Sonntag im großen Stadion. 35.711 Fans waren gekommen, um das Spiel gegen den FC Bayern zu sehen – ein Saison-Rekord in der Bundesliga.
FC hinkt sportlich den Ansprüchen hinterher
Auch wenn die Kölnerinnen gegen den Tabellenführer und amtierenden Meister am Ende chancenlos waren und der Abstand auf die Spitze der Liga mehr als deutlich wurde, sieht man sich beim FC für die kommenden Jahre im Frauenbereich gut aufgestellt. „Personell, organisatorisch, infrastrukturell oder auch in der Vermarktung haben wir die vergangenen Jahre genutzt, um ganz viel zu verbessern“, erklärte der Kölner Geschäftsführer.
Keller machte dabei aber auch deutlich, dass man auf dem Platz den Erwartungen noch weit hinterherhinke: „Jetzt müssen wir auch sportlich nachziehen. Das hat in dieser Saison noch nicht so gut geklappt. Wir dachten, dass wir schon weiter sind.“ Eigentlich hatte man beim FC in dieser Saison Platz sechs angreifen wollen, liegt mit nur einem Sieg aus 16 Spielen und sieben Punkten derzeit aber auf Rang zehn.
Dem FC fehlt die Kaderbreite
Ein Grund dafür sei aber auch die große „Verletzungsseuche“, wie Keller anmerke. Weder Britta Carlson noch Vorgänger Daniel Weber hätten auch nur ein einziges Mal die beste Elf zur Verfügung gehabt. „Unser Kader ist noch nicht so breit aufgestellt, dass du Ausfälle von fünf oder sechs Leistungsträgerinnen kompensieren kannst.“
In dieser Saison werden wir die Sterne nicht mehr vom Himmel spielen.
Christian Keller
Bis zum Saisonende bleiben den Kölnerinnen noch sechs Spiele, um zumindest einen versöhnlichen Abschluss hinzubekommen. Absteigen wird der FC nach menschlichem Ermessen zumindest nicht, da mit Potsdam (ein Punkt) der einzige Abstiegsplatz bereits vergeben scheint. „In dieser Saison werden wir die Sterne nicht mehr vom Himmel spielen“, ist sich auch Keller dabei bewusst. „Wir hoffen aber auf ein gutes Saisonende.“
Zehn Verträge enden im Sommer
Danach steht der FC vor dem nächsten Kader-Umbruch. Zehn Verträge laufen zum Saisonende aus. „Dann müssen wir uns personell nochmal verbessern, um höhere sportliche Ziele zu erreichen“, gab Keller die Marschroute vor. Worte, die Britta Carlson freuen dürften. Die Trainerin hatte jüngst im GEISSBLOG-Interview bereits erklärt, sich für die kommende Saison zwei, drei Säulenspielerinnen zu wünschen.
„Wir brauchen noch mehr Erfahrung. Wir brauchen auch Spielerinnen, die schon mal auf Top-Niveau gespielt haben und vielleicht auch schon mal etwas gewonnen haben. So eine Sieger-Mentalität hilft der Mannschaft“, sagte Carlson. Es klingt zumindest danach, als würde Christian Keller ihre Wünsche im Sommer in die Tat umsetzen wollen.
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