Befreit sich Yuya Osako so langsam aus den unsichtbaren Fängen, die ihn seit seinem Wechsel zum 1. FC Köln an einer Leistungsexplosion zu hindern schienen? Der Angreifer der Geissböcke setzte im DFB-Pokal beim BFC Preussen einen starken Schlusspunkt und zeigte sich hinterher erleichtert.
Berlin – Der Gegner war ein Sechstligist, und am Ende waren es auch nur 27 Minuten, in denen er sich zeigen konnte. Doch manchmal reichen für die Psyche eines Fußballspielers schon weit weniger Minuten gegen ebenso unterklassige Gegner, um sich aus einem fast schon bemitleidenswerten Tief herauszuarbeiten.
Osako nach Einwechslung im 4-4-2 als Sturmspitze
Als Yuya Osako am Samstag an der Alten Försterei in der 63. Minute für Anthony Modeste eingewechselt wurde, stand es 2:0 für die Kölner. Das Spiel lief nicht wirklich rund, es fehlte an Tempo und Finesse, um die tapfer kämpfenden Berliner endgültig zu knacken. Fünf Minuten zuvor hatte Rene Robben noch die Riesen-Chance zum Anschlusstreffer vergeben. Dann hatte Trainer Peter Stöger genug gesehen und wechselte gleich dreimal aus. Marco Höger, Simon Zoller und eben Yuya Osako kamen ins Spiel. In den folgenden 27 Minuten schoss Köln noch fünf Tore, Osako davon zwei.
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Es lag mit Sicherheit auch daran, dass die Berliner müder wurden, nicht mehr hinterher kamen. Doch es lag auch an einem veränderten Spiel, an dem Osako einen großen Anteil hatte. Im 4-4-2 agierte der Japaner neben Artjoms Rudnevs als vorderste Spitze, wich aber auch auf die Flügel aus, um dort Lücken zu reißen und zu nutzen. Wie schon so häufig zuvor, lief Osako fiel, zeigte seine technische Klasse. Doch dieses Mal nutzte er seine Fähigkeiten auch, um Tore zu erzielen. Zunächst nahm er einen Lattentreffer von Jonas Hector auf, drehte sich gekonnt um einen Gegenspieler und jagte die Kugel ins lange Eck (80.). Zwei Minuten vor Schluss kam er erneut im Strafraum an den Ball und schloss sehenswert unter die Latte ab (88.).
Ich fühle mich in der Sturmspitze sehr wohl
Zuvor hatte er bereits den Treffer zum 6:0 eingeleitet – ein gelungener Tag also für den Stürmer, der in den ersten 56 Pflichtspielen zuvor für den 1. FC Köln gerade einmal vier Tore erzielt hatte und auch in der Sommer-Vorbereitung wieder das Pech im Torabschluss zu pachten schien. Dann traf er aber zum 3:0-Endstand im letzten Test in Mainz und nun doppelt in Berlin. “Ich bin froh”, sagte er mit einem Lächeln nach dem Spiel japanischen Journalisten. “Ich kann wieder vorne in der Sturmspitze spielen. Dort fühle ich mich sehr wohl.”
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