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Der 1. FC Köln hat einen neuen Geschäftsführer Sport. Sechs Wochen nach dem Ausscheiden von Jörg Schmadtke hat der Effzeh mit Armin Veh einen neuen Sportchef vorgestellt. Wie gut der ehemalige Trainer seinen neuen Job am Ende ausführen wird, dürfte wohl vor allem vom Team hinter ihm abhängig sein. Aber wer wird das sein?
Köln – Die Bekanntgabe der Verpflichtung von Armin Veh als Sportchef der Geissböcke war die Überraschung am Mittwochmittag. Mit dem 56-Jährigen bekommen die Kölner einen Mann an die sportliche Spitze, der die Bundesliga in- und auswendig kennt und zumindest deutschlandweit über ein hervorragendes Netzwerk verfügt. Mit dem VfB Stuttgart wurde der gebürtige Augsburger im Jahr 2007 – gemeinsam mit Alexander Wehrle – Deutscher Meister und bekleidete in den folgenden Jahren beim VfL Wolfsburg zeitweise auf Magath’sche Art die Doppelfunktion als Trainermanager. Nach seiner letzten Station als Cheftrainer bei Eintracht Frankfurt war Veh seit März 2016 ohne Job – bis jetzt.
Ein Frontmann mit Ecken und Kanten
Mit Veh haben die Kölner eine überraschende Personalentscheidung getroffen. Mutig ist sie allemal, interessant aber auch. Veh ist ein Frontmann, der einen Vereins glaubhaft, kompetent und energisch vertreten kann. In seinen Jahren als Trainer stand er für Professionalität und Seriosität. Er erlebte nicht nur den Erfolg (Meisterschaft mit Stuttgart), sondern auch Zeiten der Krise und des Wiederaufbaus. Mit Eintracht Frankfurt kehrte der damalige Coach aus der Zweiten Liga zurück ins Oberhaus und konnte anschließend die Liga mit den Hessen halten.
Der ehemalige Profi von Borussia Mönchengladbach gilt als kommunikativer Mensch, der intern wie extern die Gespräche sucht. Auch aus diesem Grunde war es für den Effzeh wichtig, diese Position so schnell wie möglich wieder zu besetzten, um den zuletzt unter Beschuss geratenen Vorstand aus der Bahn zu nehmen und diesen wieder im Hintergrund seine Arbeit machen zu lassen. FC-Kapitän Matthias Lehmann, der unter Veh in Frankfurt spielte, ließ am Mittwoch in Belgrad durchblicken, wie der neue starke Mann bei den Geissböcken tickt. “Er ist gerade heraus und nimmt kein Blatt vor den Mund. In unserer Situation, in der es nichts schönzureden gibt, ist das genau das Richtige.”
Entscheidend wird das Team hinter Veh sein
Dennoch bleibt zunächst die Ungewissheit, ob Veh nicht nur als Trainer, sondern auch als Manager erfolgreich sein kann. Dies wird letztendlich zu großen Teilen auch von dem Team abhängen, das Veh im Hintergrund zuarbeiten wird. Der neue Sportchef wird ein Team aus einem Sportdirektor und Scouts hinter sich haben müssen, mit dem er vertrauensvoll arbeiten kann und von dessen Fleiß er abhängig sein wird.
[nextpage title=”Zukunft von Jakobs und Schmadtke junior offen”]
Was wird aus Jakobs und Schmadtke junior?
Dabei wird Veh, der am kommenden Montag beim FC einsteigen wird, gleich zwei entscheidende Personalien klären müssen. Einerseits werden Veh und der amtierende Sportdirektor Jörg Jakobs besprechen, ob und wie sie gemeinsam arbeiten können. Jakobs’ Vertrag läuft bekanntlich im Juni 2018 aus. Aktuell kümmert sich der Sportdirektor um die Transferplanungen im Winter, in die nun auch Veh mit eingebunden wird. Können Veh und Jakobs miteinander, wäre eine Zusammenarbeit über den Sommer hinaus denkbar. Oder will der neue Mann einen klaren Schnitt machen und spätestens im Sommer sein eigenes Team installieren?
Dann wird auch geklärt sein, wie es mit einer Personalie weitergeht, die unter dem alten Sportchef Jörg Schmadtke für Kritik gesorgt hatte. Dieser hatte seinen Sohn Nils Schmadtke in das Scouting-Team berufen. Noch ist unklar, wie es mit Schmadtke junior weitergehen wird. Doch es scheint wahrscheinlich, dass sich die Wege bald trennen. In jedem Fall muss Veh auch das Scouting auf den Prüfstand stellen. Die verkorkste Transferphase im Sommer war auch dem misslungenen Scouting in den Vormonaten geschuldet.
Kreative Lösung bringt Seriosität zurück
Für den Effzeh ist die Verpflichtung von Armin Veh als Geschäftsführer Sport zunächst als Erfolg zu werten. Während in der Öffentlichkeit Namen wie Beiersdorfer und Allofs diskutiert wurden, wählten die Verantwortlichen im Hintergrund einen Kandidaten aus, der zwar auf seiner neuen Position über keine große Erfahrung verfügt, dafür aber als Sportchef noch gänzlich unverbraucht auftreten kann. Dass im Vorfeld niemand auf diese Personalie getippt hätte, spricht auch dafür, dass die zuletzt undichten Stellen im Klub, durch die immer wieder Internas nach außen gedrungen waren, zumindest vorübergehend erfolgreich gestopft werden konnten.
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