[nextpage title=”Ruthenbeck freut sich auf einen neuen Spielertypus”]
Ein Riese ist Vincent Koziello nicht. Zumindest nicht körperlich. Knapp unter 1,70 Meter misst der 22-Jährige, der seit Dienstag ein Profi des 1. FC Köln ist. Doch spielerisch soll der FC mit und an Koziello wachsen. Das verspricht sich Chefcoach Stefan Ruthenbeck vom Neuzugang.
Köln – Er war der Wunschspieler von Armin Veh. Der Sportchef kam mit dem Ziel zu den Geissböcken, Koziello vom OGC Nizza an den Rhein zu holen. Am Dienstag schnürten beide Klubs das Transferpaket. Rund vier Millionen Euro Ablöse, einen Vertrag bis 2022, dazu die Bekenntnis, im Zweifelsfall auch in die Zweite Liga mitzugehen – so kam letztlich der Mittelfeldspieler ans Geißbockheim, den schon Ex-Manager Jörg Schmadtke gerne verpflichtet hätte.
Er ist anders als die Mittelfeldspieler, die wir haben
Im vergangenen Sommer war allerdings noch kein Rankommen an den ehemaligen U21-Nationalspieler Frankreichs. In Nizza war Koziello unter Lucien Favre lange Zeit Stammspieler – bis November. Insgesamt sammelte er bereits 102 Pflichtspiele auf seinem Spielzettel. Dass er dabei bislang weder torgefährlich (vier Treffer) noch überaus häufig als Vorlagengeber (acht Assists) glänzte, spielte in der Bewertung keine Rolle. Koziello soll beim Effzeh die anderen Spieler überhaupt erst in die Lage versetzen, in der Offensive den nötigen Platz für Vorlagen und Tore zu haben. Ein “Türöffner” im Spiel nach vorne, so beschreiben ihn französische Experten.
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Stefan Ruthenbeck war am Dienstag hoch erfreut, als der GEISSBLOG.KOELN ihn erreichte. “Er ist anders als die Mittelfeldspieler, die wir haben”, sagte der Chefcoach über seinen neuen Mann für die Zentrale. “Er versteht es, sich aus Drucksituationen spielerisch zu lösen.” Dazu helfen ihm eine gute Technik, eine Wendigkeit, bei der ihm auch seine geringe Körpergröße zugute kommt, und ein starkes Passspiel. In den vergangenen anderthalb Jahren gehörte er zu den Top Ten in der Ligue 1 in Sachen Passquote. Davon soll künftig der Effzeh profitieren.
Schon gegen den HSV im Kader?
“Er ist ein guter Junge, der die Konkurrenz bei uns erhöhen wird”, sagte Ruthenbeck. “Mit ihm bekommen wir einen Spieler auf der Position, der schon etwas nachweisen kann.” Damit spielte der FC-Coach auf die Erfahrung Koziellos trotz dessen 22 Jahren an. “Er wird uns schon in naher Zukunft verstärken können.” Also praktisch sofort, sobald er sich an das neue Umfeld gewöhnt hat. Am Mittwoch steigt der Mann mit der Rückennummer 41 ins Training ein. Schon am Samstag beim Hamburger SV könnte er zum Kader gehören.
[nextpage title=”Koziello verändert Hierarchie im Zentrum”]
Vergleiche mit Schalkes Meyer
Koziello weiß, worauf er sich einlässt. Dem Vernehmen nach holte er sich nicht nur das Transfer-Okay von Nizza-Trainer Lucien Favre, sondern auch dessen Meinung zum FC. Darüber hinaus erlebte er bereits am Sonntag das Derby gegen Borussia Mönchengladbach live im Stadion mit. Die Stimmung nach dem 2:1-Siegtreffer durch Simon Terodde in der Nachspielzeit dürfte ihm geholfen haben, sich vom Abenteuer Köln überzeugen zu lassen.
In Frankreich wird Koziello hoch bewertet. Vergleiche mit Max Meyer vom FC Schalke 04 wurden gezogen, nicht nur aufgrund der ähnlichen Statur und den blonden Haaren. Meyer wandelte bei den Königsblauen lange im offensiven Mittelfeld von einer Position zur nächsten, ehe er unter Domenico Tedesco auf der Sechs sein neues Zuhause fand. Ob die Vergleiche berechtigt sind oder Koziello doch ein anderer Spielertypus ist, werden schon bald die ersten Eindrücke am Geißbockheim zeigen. Die Vorschusslorbeeren aus seiner Heimat sind jedenfalls mannigfaltig.
Sicher ist, dass sich der 22-Jährige auf dem Platz nichts gefallen lässt. Insgesamt 21 Gelbe Karten in 102 Spielen sammelte er für Nizza, im Schnitt also jedes fünfte Spiel eine. An mangelnder Schnelligkeit soll es nicht liegen, vielmehr an einer ordentlichen Portion Galligkeit. So könnte Koziello also recht schnell beim Effzeh zu einer echten Alternative im Mittelfeldzentrum werden. Denn die Konkurrenz überzeugte in dieser Saison bislang nur selten.
Lehmann & Co: Diese Spieler müssen um ihren Platz bangen
Matthias Lehmann verpasste den Rückrundenauftakt gegen Gladbach aufgrund muskulärer Probleme, hat unter Ruthenbeck aber inzwischen schlechtere Karten als noch unter Vorgänger Peter Stöger. Dafür ist Marco Höger wieder zurück, ihm fehlen noch ein paar Prozent im körperlichen Bereich. Salih Özcan hat sich erstaunlich entwickelt, von ihm kann man aber nicht erwarten, dass er die gesamte Rückrunde auf konstant hohem Niveau absolviert. Milos Jojic dürfte aufgrund der mangelnden Alternativen auf den Außenbahnen eher außen als im Zentrum gebraucht werden. Nikolas Nartey braucht in Ruthenbecks Augen noch Zeit, der 17-Jährige ist noch nicht soweit, um im Abstiegskampf eine tragende Rolle zu spielen. Und Jonas Hector “sehe ich eher links als im Zentrum”, sagte der Chefcoach. Letzteres vor allem auch dann, sollte Konstantin Rausch diese Woche den Klub noch verlassen.
Und so dürfte Koziello überaus zügig eine in buchstäblich zentrale Rolle beim FC einnehmen. Auf dem Platz, aber auch insgesamt in der Kaderplanung des FC für die kommenden Wochen und Monaten. Gegen Gladbach gewannen die Geissböcke zwar mit 2:1. Das Spiel machte aber auch deutlich, dass dem Effzeh spielerisch eine wichtige Komponente fehlt. Diese soll nun Koziello einbringen. Sollte dies gelingen, wäre dem 1. FC Köln ein Coup gelungen – und die Hoffnungen auf den Klassenerhalt würden noch einmal steigen.
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