So bitter es klingen mag, aber am Montagabend wird sich der 1. FC Köln schon einmal auf die nächste Saison einstellen können. Sollte das viel zitierte Wunder des Klassenerhalts nicht gelingen, werden die Geissböcke wohl in der Zweiten Liga diverse Montagsspiele absolvieren. Nun aber geht es nach Bremen – bekanntlich ohne die Ultras der Geissböcke.
Köln – Montagabend-Spiele sind eine Tortur für jeden Fan. Jeder Anhänger des 1. FC Köln muss sich mindestens den Nachmittag vor dem Spiel von seinem Arbeitgeber freigeben lassen, um rechtzeitig nach Bremen zu gelangen. Ein Hotelzimmer oder eine Fahrt mitten in der Nacht zurück nach Köln inklusive. Der Deutschen Fußball-Liga ist das bekanntlich egal. So wie inzwischen vieles, wenn es um den einfachen Fußballfan – und erst recht um die Ultras – geht.
Ruthenbeck zeigt Verständnis
Bremer wie Kölner Ultras haben nun erklärt, dem Spiel fernbleiben zu wollen. Wie schon bei den Partien zwischen Frankfurt und Leipzig sowie Dortmund und Augsburg dürften im Weserstadion einige tausend Plätze frei bleiben. Die Stimmung dürfte dementsprechend ausfallen. Beim Effzeh respektieren sie die Entscheidung, auch, wenn sich Stefan Ruthenbeck und die Mannschaft eine andere Entscheidung gewünscht hätten. “Wenn die Fans an einem Montagabend ein Auswärtsspiel besuchen wollen und am Dienstagmorgen wieder arbeiten müssen, dann auch noch das Spiel in Bremen um 20.30 Uhr angepfiffen wird, ist das nicht Fan-tauglich”, sagte Ruthenbeck. “Für normale Arbeitnehmer ist das ganz schwierig. Von daher verstehe ich die Fans.”
Dennoch hätte man sich beim FC gewünscht, dass die Entscheidung der Kölner Ultras gegenteilig ausgefallen wäre. Das so wichtige Spiel beim Tabellen-14. könnte Kölns letzte Chance sein, noch einmal zum Relegationsplatz aufzuschließen. Das Fernbleiben der Bremer Anhänger hätte die Möglichkeit eröffnet, das Auswärtsspiel stimmungsmäßig in ein Heimspiel zu verwandeln. Doch die Solidarität unter den Ultras führte schließlich zu der Entscheidung, dem Spiel gänzlich fern zu bleiben.
Bremer Ultras laden zum TV-Abend
Wie widersprüchlich die Argumentation mancher Fans mittlerweile ist, zeigt sich am Beispiel der Bremer Ultras. Diese luden nun alle Werder-Fans ein, das Spiel gemeinsam vor dem TV zu verfolgen. Also live in genau jenem Bezahlfernsehen, das zusammen mit der Deutschen Fußball-Liga für die weiterschreitende Zerstückelung des Spieltags verantwortlich ist. Somit werden die Bremer Ultras dem TV-Sender “Eurosport” eine höhere Einschaltquote, obwohl sie eigentlich dagegen protestieren wollen.
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