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Veh hat eine Transferliste – Ausstiegsklauseln sind befristet

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Leo Bittencourt bereitet das 1:0 mit einer mustergültigen Flanke vor. (Foto: Mika Volkmann)

[nextpage title=”Ausstiegsklauseln haben eine Frist von 14 Tagen”]

Als Tabellenletzter muss sich der 1. FC Köln fünf Spieltage vor Saisonende mit der Realität befassen. Diese heißt: Der Abstieg ist kaum noch abzuwenden. Das weiß auch Armin Veh. Der Sportchef hat nun bestätigt, dass der Klub Ende Mai wissen wird, welche Spieler den Effzeh im Abstiegsfall verlassen würden. Darüber hinaus sind die Transferziele bereits definiert.

Köln – Unmittelbar nach dem 1:1 gegen Mainz machte Veh klar, dass die “Wahrscheinlichkeit jetzt relativ gering ist, dass wir es noch schaffen”. Schon länger plant der Geschäftsführer und Nachfolger von Jörg Schmadtke zweigleisig. Durch den verpassten Sieg gegen den FSV scheint aber der Weg auf dem erstklassigen Gleis am Saisonende vorübergehend vorbei.

Die meisten Klauseln müssen 14 Tage nach Saisonende gezogen werden

Entsprechend verändert sich nun auch seine Arbeit. Das bestätigte Veh noch am Samstag. “Die Gespräche, die wir jetzt führen werden, werden natürlich in eine klare Richtung gehen”, sagte Veh. “So muss ich handeln, auch, wenn ich noch keine endgültige Klarheit habe.” Das große Problem in dieser Hinsicht sind die diversen Ausstiegsklauseln, die in den Verträgen der meisten Leistungsträger verankert sind. Diese gelten im Abstiegsfall, sicher Köln einen finanziellen Fallschirm zu, ermöglichen es aber den Spielern, selbst zu entscheiden, ob sie in die Zweite Liga mitgehen wollen oder nicht.

Entsprechend hat Veh mit den Beratern der Spieler in den letzten Wochen bereits erste Sondierungsgespräche geführt. Herausgekommen sind bekanntlich bei einigen Profis zumindest vorsichtige Signale, dass sie sich einen Verbleib auch im Unterhaus vorstellen könnten. Doch Veh braucht Planungssicherheit. Und die wird er, das hat der Sportchef am Sonntag bei “Wontorra – Der Fußball Talk” auf Sky bestätigt, Ende Mai haben. “Die meisten Verträge so gestaltet, dass die Klauseln 14 Tage nach Saisonende gezogen werden müssen”, sagte Veh. Das bedeutet, dass zwei Wochen nach dem letzten Spieltag alle Eventualitäten geklärt wären.

Ich würde mir wünschen, dass der Umbruch nicht so groß wird

Veh schloss zudem nicht aus, dass es im Abstiegsfall Überraschungen geben könnte. Es wurde zuletzt bereits spekuliert, ob Timo Horn, Jonas Hector oder Leonardo Bittencourt trotz Klauseln bleiben könnten. “Normal kann man sich nicht vorstellen, dass ein deutscher Nationalspieler mit 27 Jahren in der Zweiten Liga spielt”, sagte Veh auf Hector bezogen. “Man könnte ihm nicht böse sein, wenn er den Klub verlassen würde. Aber ich kann mir bis zu einem gewissen Punkt vorstellen, dass er bleibt, weil er ein besonderer Typ ist.”

Insgesamt ist der Sportchef aber überzeugt, dass in der Zweiten Liga der personelle Austausch im Kader überschaubar bleiben würde. “Ich würde mir wünschen, dass der Umbruch nicht so groß wird, weil wir viele junge Spieler haben und das Mannschaftsgefüge funktioniert”, sagte Veh. “Natürlich sehe ich Dinge, an denen wir Veränderungen vornehmen müssen. Wir wollen unser Fußballspiel verbessern, nicht so viele lange Bälle spielen. Dafür brauchen wir die entsprechenden Fußballer.” Dafür hat Veh bereits eine Liste an Spielern zusammengestellt – für die Bundesliga wie auch für die Zweite Liga.

[nextpage title=”Veh hat schon eine Liste an Spielern in Kopf”]

Es gibt eine Liste von Spielern – egal, in welcher Liga

Am Freitagabend hatte der GEISSBLOG.KOELN gemeinsam mit dem kicker vermeldet, dass die Geissböcke an Louis Schaub von Rapid Wien interessiert sind. Armin Veh wollte den Namen nicht bestätigen, machte aber deutlich, dass ihm der offensive Mittelfeldspieler nicht einfach nur ein Begriff ist. Zumal Veh einst gegen Schaubs Vater Fredi in der Bundesliga gespielt hatte. “Über Fredis Sohn soll ich sprechen?”, fragte Veh am Sonntag. “Eins ist klar: Ich wäre völlig dämlich, Namen öffentlich zu kommentieren. Aber wenn ich den Namen des Jungen nicht kennen würde, hätte ich meinen Job verfehlt.”

Schaub passt perfekt in das Anforderungsprofil der Geissböcke, zumal Veh und seine rechte Hand Frank Aehlig nach Spielern suchen müssen, die nicht nur in der Bundesliga zum FC wechseln würden. Gleichzeitig müssen sie selbst im Abstiegsfall schon Bundesliga-Format haben. Das bestätigte Veh ebenfalls. “Es gibt eine Liste von Spielern, die ich gerne verpflichten würde – egal, in welcher Liga. Denn auch, wenn wir in die Zweite Liga gehen würden, würden wir Spieler benötigen, die sich auch nach einem Wiederaufstieg in der Bundesliga weiterentwickeln könnten”, sagte der Sportchef. “Ich denke über ein Jahr hinaus. Ich darf nicht kurzfristig denken. Denn die Zweite Liga wäre kein Selbstläufer. Wir bräuchten Spieler, die dieser Aufgabe gewachsen wären.”

Veh deutet an: Ruthenbeck bleibt wohl nicht bei den Profis

Doch der Königstransfer der kommenden Saison wird wohl ein neuer Trainer. Veh betonte zwar, dass die Entscheidung noch nicht gefallen ist, ob Stefan Ruthenbeck nicht doch Trainer der Profis bleiben könnte. Doch der Sportchef ließ durchklingen, dass er eine Entscheidung treffen wird, die seine ganz eigene sein werde, weil er dafür als Geschäftsführer Sport in der Verantwortung stehe. Da Veh nicht an der Installation Ruthenbecks beteiligt war, dürfte es im Sommer auf einen Trainerwechsel hinauslaufen.

Veh zollte dem aktuellen FC-Coach aber großen Respekt für dessen Arbeit. “Stefan macht mit seinem Trainerteam in unser unheimlich schwierigen Situation eine richtig gute Arbeit”, sagte Veh. “Er ist ein Gewinner, egal, wie es ausgeht.” Kölns Manager bestätigte, dass Ruthenbeck “in jedem Fall zur U19 zurück könnte, so ist das ausgemacht”. Darüber hinaus “gibt es Überlegungen”, wie es in der Trainerfrage weitergehe. Ob diese mit Markus Anfang von Holstein Kiel beantwortet werden könne, wollte Veh nicht kommentieren. “Ich werde die Entscheidung gemeinsam mit Alexander Wehrle treffen.” Aber am Ende, so Veh, werde es seine “eigene Entscheidung” sein. “Dafür wurde ich geholt.”

Es gibt natürlich schon Hinweise, aber die behalten wir für uns

Am Sonntag äußerte sich auch Stefan Ruthenbeck zu der Trainerfrage. Am Rande des Trainings nach dem 1:1 gegen Mainz sagte der FC-Coach: “Wir werden uns nach der Saison zusammensetzen und schauen, wie es in Zukunft weitergeht. Es gibt auch bei mir persönlich ein Dafür und ein Dagegen”, sagte Ruthenbeck. “Ich habe meine Vorstellungen. Es wird nicht nur an den Verantwortlichen liegen, sondern auch an mir. Armin Veh und ich sind ganz klar in der Absprache. Es gibt natürlich schon Hinweise, aber die behalten wir für uns.”

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