Dominic Maroh verlässt den 1. FC Köln mit mindestens einem weinenden Auge. Der Innenverteidiger hat sich deshalb zu Pfingsten noch einmal mit einer Botschaft an die Fans des Effzeh gewandt und auf die letzten sechs Jahre zurückgeschaut. Er versprach, wiederzukommen – dann als Fan.
Köln – Er trug 156 Mal das Trikot des 1. FC Köln. Er erzielte sieben Tore, davon zwei in einem Derby gegen Bayer Leverkusen. Er grätschte sich in die Herzen der FC-Fans, stieg mit den Geissböcken auf, war lange Zeit Stammspieler und verlor erst durch zwei schwere Verletzungen seinen Platz in der Startelf. Nach sechs Jahren wurde sein Vertrag nun nicht mehr verlängert. Doch Maroh wird im Herzen ein Kölner bleiben.
Als FC-Kapitän in Europa
“Ich habe nach dem Saisonende ein paar Tage gebraucht, um meine Gedanken zu sortieren”, schrieb Kölns Nummer fünf nun via Facebook. Am Donnerstag hatte er sich ausführlich und lange von allen Spielern, Trainern, Mitarbeitern der Geschäftsstelle und wartenden Fans verabschiedet. “Hier haben sich in den vergangenen Jahren tolle, ehrliche und beständige Freundschaften entwickelt”, sagte Maroh und meinte damit nicht nur jene zu Timo Horn.
“Sechs Jahre lang habe ich jedes Spiel mit dem Geißbock auf der Brust genossen”, erklärte der 31-Jährige weiter. Maroh war einer der Spieler gewesen, die 2012 nach dem Abstieg an den FC geglaubt und nach Köln gewechselt waren. Seitdem hatte er alles mitgemacht: vom verpassten Aufstieg über die erfolgreichen Jahre unter Peter Stöger bis nach Europa und wieder zurück. “Dass ich die Mannschaft nach 25 Jahren im Europapokal als Kapitän auf den Platz führen durfte, werde ich noch meinen Enkeln erzählen dürfen.”
Unbeschreiblich schön und gleichzeitig unendlich traurig
Maroh fand in seinem Abschiedsbrief an die Fans aber auch nachdenkliche Worte zu den letzten zwei Jahren, die “extrem hart” und geprägt waren von Verletzungen und Spielen auf der Ersatzbank. “Ohne diese gesundheitlichen Rückschläge wäre sicher einiges für mich anders gelaufen”, schrieb Maroh und meinte damit wohl auch, dass er unter anderen Umständen vielleicht auch eine Zukunft beim FC über 2018 hinaus gehabt hätte. “Jetzt ist es an der Zeit Abschied zu nehmen. Und Danke zu sagen. Danke an alle Trainer, mit denen ich beim FC zusammenarbeiten durfte. Danke an alle Mitarbeiter, die im Hintergrund Tag für Tag leidenschaftlich arbeiten. Und Danke an meine Teamkollegen und besonders Timo, der für mich in guten und in weniger guten Zeiten immer da war.”
Maroh bedankte sich zum Schluss auch bei den Fans. “Was ich nach meinem letzten Heimspiel gegen Bayern von Euch bekommen habe, war unbeschreiblich schön. Und gleichzeitig auch unendlich traurig. Weil mir in diesem Moment klar wurde, dass meine Zeit beim FC vorerst zu Ende geht”, schrieb Maroh und betonte: “Ich sage ‘vorerst’, denn ich werde immer wieder zu Euch zurückkehren.” Als Fan der Stadt, als Fan des Klubs und als Fan der Anhänger. Nur ließ er offen, wohin es für ihn gehen wird. Das ist noch nicht klar.
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