Der 1. FC Köln hat es geschafft und die Fehler der Konkurrenz genutzt. Gegen den SC Freiburg feierten die Geissböcke ein in der Schlussphase berauschendes 4:0 (1:0) und schossen sich am 20. Spieltag ein deutliches Stück weg von der direkten Abstiegszone. Der überragende Mann war Mark Uth, der an drei der vier Tore beteiligt war.
Aus Müngersdorf berichten Sonja Eich und Marc L. Merten
Nach dem 1:5 bei Borussia Dortmund setzte der 1. FC Köln wieder auf seine Heimstärke der letzten Wochen. Nachdem in den vorherigen Partien des 20. Spieltags nur der FC Augsburg in der zweiten Tabellenhälfte einen Sieg eingefahren hatte, bekamen die Geissböcke die Chance zu einem der Sieger des Wochenendes zu avancieren. Doch mit dem SC Freiburg kam der Tabellenachte und die große Überraschungsmannschaft dieser Saison ins RheinEnergieStadion.
Ausgangslage
Markus Gisdol zog eine personelle Konsequenz aus der Niederlage in Dortmund. Jan Thielmann musste auf der Bank, für ihn übernahm Dominick Drexler die rechte Außenbahn. Ansonsten vertraute der FC-Coach weiterhin seiner zuvor so überzeugenden Elf. Der letzte der Winter-Neuzugänge, Toni Leistner, saß erstmals auf der Bank. Jorge Meré hatte mit Adduktorenproblemen passen müssen. Elvis Rexhbecaj fehlte überdies wegen Knieproblemen, weshalb Marco Höger wieder in den Kader rückte.
Moment des Spiels
Es lief die Nachspielzeit. Der 1. FC Köln führte mit 2:0. Das Spiel war gelaufen. Doch dann drehten die Geissböcke noch mal auf. Erst setzte Kingsley Ehizibue zu einem Sprint über 60 Meter an. Nach Pass von Simon Terodde sprintete Easy in den Strafraum, doch anstatt sich den Ball auf rechts zu legen, zog er in die Mitte und legte mit links den Ball an Keeper Alexander Schwolow vorbei ins Netz. Das 3:0 – aber noch nicht das Ende. Nur Sekunden später schnappte sich der überragende Mark Uth den Ball, passte in den Lauf von Ismail Jakobs und der Youngster blieb vor Schwolow ruhig. Das 4:0, der Sieg, noch viel wichtiger aber der Dreier, der den FC in der Tabelle nun auf 23 Punkte bringt und damit fünf Zähler vor Mainz, sechs vor Bremen und sieben vor Düsseldorf. Die Abstiegsränge sind vor den beiden Hammer-Spielen in Mönchengladbach und gegen den FC Bayern wieder ein Stückchen weiter weg.
Die wichtigsten Szenen
Das Spiel begann mit einem fürchterlichen Fehlpass von Noah Katterbach, auf den sich Freiburg einen ersten Eckball erarbeitete. Diesen wuchtete Manuel Gulde an die Latte und sorgte damit für den ersten Schreckmoment in Müngersdorf (5.). Doch Köln überstand diese Situation und konnte das Spiel ausgeglichen gestalten. Im Mittelpunkt der ersten Halbzeit stand das Duell von Jhon Cordoba mit der Freiburger Verteidigung und Schiedsrichter Robert Kampka. Erst sah der FC-Stürmer fragwürdig Gelb, dann vergab der Kolumbianer in der 27. Minute nach starker Flanke von Kingsley Ehizibue per Kopf. In der 44. Minute hatte der Angreifer dann sein Tor auf dem Fuß, nachdem Jonas Hector Gulde zu einem Fehlpass gezwungen hatte. Cordoba lief auf Alexander Schwolow zu, doch von Robin Koch vergab er die Riesenchance zum 2:0. Denn zuvor war der FC in Führung gegangen. Nach einem Eckball von Mark Uth zog Rafael Czichos ab, scheiterte an Schwolow, doch Sebastiaan Bornauw drückte den Ball über die Linie. Auf der Gegenseite musste Timo Horn kurz vor der Pause noch einmal eingreifen, parierte stark gegen einen Direktschuss von Chanhoon Kwon aus zehn Metern. So ging es mit einer knappen, aber verdienten Führung in die Pause.
In der Halbzeit reagierte Markus Gisdol, da Noah Katterbach einen schwachen Tag erwischt hatte. Benno Schmitz kam in die Partie. Die erste Großchance der zweiten Hälfte gehörte den Geissböcken. Ismail Jakobs flankte von links, doch Uths Kopfball wurde gerade noch so zur Ecke abgefälscht (53.). Nur zwei Minuten später war der Ball dann aber drin. Wieder war es der starke Uth, der den Treffer einleitete. Jonas Hector zog aus der zweiten Reihe ab, Schwolow ließ nach vorne prallen und Cordoba musste nur noch abstauben (55.). Es war die stärkste Kölner Phase. Skhiri vergab nach Drexler-Flanke das 3:0 (57.), Uth scheiterte mit einem sehenswerten Freistoß an Schwolow (59.). In der 70. Minute spielte der FC einen Konter über Cordoba und Jakobs nicht gut aus, doch zu diesem Zeitpunkt hatte man bereits das Gefühl, dass dieses Spiel nur einen Sieger kennen würde. Und als Ehizibue und Jakobs in der Nachspielzeit der Partie die Kirsche aufsetzten, kochte die Stimmung in Müngersdorf über. Der FC hatte seine große Chance genutzt und den Abstand auf die Abstiegsränge auf sechs Punkte ausgebaut.
Fazit
Zum Freuen: Der FC liegt jetzt sechs Punkte vor Platz 16.
Zum Ärgern: Der FC hätte das Spiel früher perfekt machen können.
Stimmung: Nach vier Heimsiegen in Folge euphorisch.
Mann des Tages: Mark Uth war der Unterschiedsspieler beim FC.
Aufstellung
Horn – Ehizibue, Bornauw, Czichos, Katterbach (46. Schmitz) – Skhiri, Hector – Drexler (89. Kainz), Uth, Jakobs – Cordoba (80. Terodde)
Tore
1:0 Bornauw (29.)
2:0 Cordoba (55.)
3:0 Ehizibue (90.+1)
4:0 Jakobs (90.+2)
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