Der Stadtrat Köln hat am Donnerstagabend für die Ausbau-Pläne des 1. FC Köln am Geißbockheim gestimmt. Doch noch am Abend kündigte die Initiative “Grüngürtel für Alle” an gegen den Entscheid zu klagen. Dies war vom FC erwartet worden. Droht nun ein langer Rechtsstreit? Sicher scheint: Die Ausbau-Gegner sind nicht verhandlungsbereit.
Köln – Als der 1. FC Köln am Donnerstagabend nach der Abstimmung die Stimmen der Klub-Verantwortlichen veröffentlichte, wussten die FC-Bosse wohl schon, was kommen würde. “Der 1. FC Köln appelliert an die Kritiker des Projekts, die Entscheidung der gewählten Volksvertreter im Sinne der repräsentativen, städtischen Demokratie zu respektieren”, hieß es in der Mitteilung, in der FC-Präsident Werner Wolf sagte: “Natürlich ist es möglich, gegen Ratsentscheidungen zu klagen. Wir sind auf einen solchen Fall gut vorbereitet, insbesondere durch das erfolgreich durchlaufene Zielabweichungsverfahren. Ich wünsche mir allerdings, dass wir mit diesem klaren Votum des Rates und in einem gemeinsamen Geist das Projekt respektvoll und sachorientiert zu Ende bringen können.”
Dieser Wunsch dürfte jedoch wohl ein solcher bleiben, denn noch am Abend kündigte die Bürgerinitiative “Grüngürtel für Alle” eine Klage vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster an. “Die Ratsmehrheit hat eine kurzsichtige und rückwärtsgewandte Entscheidung getroffen”, sagte Friedmund Skorzenski von der Initiative. “Der Rat konterkariert mit seiner Entscheidung den Klimanotstand in Köln.” Unterstützt wird die Klage von BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz in Deutschland), dem NABU (Naturschutzbund Deutschland), dem Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, dem Grünsystem Köln und der Partei Bündnis90/Die Grünen. Andere Organisationen halten sich Klageoptionen ebenfalls offen.
Positiver Richterspruch oder Wegzug aus dem Grüngürtel
Verhandlungsbereit scheinen die Gegner nicht zu sein. Sie sprechen sich gegen die Versiegelung weiterer Flächen am Geißbockheim aus und werben für einen vollständigen Wegzug des Klubs an einen anderen Standort. Dieser soll Marsdorf sein. Ob der FC dort eine Baugenehmigung ohne Klagen derselben oder anderer Umweltverbände erhielte, ist jedoch offen. Denn auch dort würden freie Flächen versiegelt werden, um dem FC ein neues Zuhause für das Trainingsgelände zu geben. Und so werden wohl Gerichte entscheiden müssen, um der FC am Geißbockheim bauen darf. Sollten die Richter die Entscheidung des Kölner Stadtrats kippen, bliebe dem FC nur der Umzug.
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