Dass der 1. FC Köln gegen den FC Bayern München der krasse Außenseiter sein wird, ist keine Überraschung. Und doch wollen die Geißböcke gegen den Rekordmeister irgendwie für eben jene sorgen und etwas Zählbares in Müngersdorf behalten. Dafür aber muss sich im FC-Spiel einiges verändern. Das hat Markus Gisdol am Donnerstag betont und die Mannschaft mit klaren Worten in die Pflicht genommen.
Köln – Der Ärger über das Gegentor beim VfB Stuttgart nach 24 Sekunden ist beim FC noch nicht in Gänze verebbt. Darauf angesprochen, zeigte sich Gisdol noch immer verärgert und berichtete auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den FC Bayern von einer deutlichen Ansage an die Mannschaft. “Ich habe die Mannschaft gefragt: Wo soll das hinführen? Soll der Gegner wissen, dass sie hier in den ersten fünf Minuten einfach nur draufgehen müssen, weil wir schläfrig rauskommen? Es liegt an jedem Spieler, dass er gut ins Spiel kommt.”
Eine klare Aufforderung an seine Profis, sich endlich von der ersten Minute an mit dem jeweiligen Bundesliga-Spiel zu befassen und nicht erst nach einem frühen 0:1, wie es bereits dreimal in dieser Saison vorgekommen ist. “Es hat mich maßlos geärgert, so in Stuttgart zu starten, nachdem wir gegen Frankfurt einen Punkt geholt hatten und selbstbewusster auftreten wollten”, monierte Gisdol. “Der nächste Gegner wird eine andere Messlatte darstellen. Gegen die Bayern müssen wir stabiler über die ersten Minuten kommen.”
Das hängt auch mit Trainingsfleiß und mit harter Arbeit zusammen
Ob dies dann ausreichen würde, um einen Punkt zu holen, ist ob der außergewöhnlichen Qualität des Gegners zwar überaus fraglich. Doch der FC will es zumindest versuchen. Allerdings werden die Geißböcke dafür in zwei Bereichen deutlich besser auftreten müssen als in den letzten Spielen: in den Zweikämpfen und im Passspiel. “Das war unser Problem”, gestand Gisdol. “Hätten wir in Stuttgart ein besseres Zweikampfverhalten an den Tag gelegt, hätten wir die Chance gehabt, das Spiel zu gewinnen.” Doch gerade in Hälfte eins hatten sich die Kölner den Schneid abkaufen lassen und waren hinterher gelaufen. Und selbst wenn die Geißböcke mal im Ballbesitz waren, schenkten sie die Kugel allzu schnell durch leichte Fehler im Passspiel wieder her.
Gisdol forderte von seinen Spielern, sich gerade im Spiel mit dem Ball das Selbstvertrauen zu erarbeiten. “Das hängt natürlich auch mit der Eingespieltheit zusammen, aber auch mit Trainingsfleiß und mit harter Arbeit.” Der FC-Trainer zeigte zwar Verständnis, dass sich diese Abläufe erst mit der Zeit einspielen würden, doch verknüpfte er sein Verständnis für eine geringere Passquote mit einer verbesserten Zweikampfquote. “Wenn wir nach einem Fehlpass sofort wieder im Zweikampf zupacken, können wir uns den Ball erneut erkämpfen und haben dann womöglich den Raum für den nächsten Pass”, forderte Gisdol ein erfolgreiches Gegenpressing bei Ballverlusten. Dennoch wollte der 51-jährige seine Spieler nicht gänzlich kritisieren, lobte den Trainingsfleiß und den Willen, sich verbessern zu wollen. “Es sind viele Dinge in Bewegung, die Kommunikation ist gut und stimmt uns zuversichtlich.” Wäre da nicht der FC Bayern als nächster Gegner.
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