Bayer 04 Leverkusen hat versucht Martin Bülles vom 1. FC Köln abzuwerben. Nach GBK-Informationen verhandelten die Verantwortlichen vom Bayer-Kreuz über mehrere Wochen mit dem Chefscout des Kölner Nachwuchsleistungszentrums, ehe sich Bülles letztlich doch für den FC entschied und den Geißböcken treu blieb. Der Abgang des langjährigen Scouts wäre ein weiterer herber Schlag für Köln gewesen, weshalb man sich intensiv um Bülles bemühte und ihn letztlich von einem Verbleib überzeugte.
Köln – Der Transfer von Florian Wirtz vom FC zu Bayer im Januar 2020 riss große Wunden auf. Wenige Monate später wechselte sein U17-Trainer Markus Daun ebenfalls vom Kölner Grüngürtel unter das Bayer-Kreuz. Doch hätte auch Martin Bülles den FC in Richtung Leverkusen verlassen, wäre es wohl zum großen Bruch zwischen den Kölner und Werkself-Verantwortlichen gekommen – und es hätte die Geißböcke in einem schlechten Licht stehen lassen. Ein Klub, der weder Talente noch Mitarbeiter halten kann und sie regelmäßig an den ungeliebten Nachbarn verliert? Der FC hätte sich wohl seinen Ruf ruiniert.
Doch obwohl Bayer um Bülles buhlte und diesem die Perspektive geboten haben soll sich auch in Richtung Profi-Scouting zu orientieren, entschied sich der FC-Fan und langjährige Nachwuchs-Talentesucher der Geißböcke für einen Verbleib in Köln. Bülles hat sich in den vergangenen Jahren einen deutschlandweit hervorragenden Ruf erarbeitet, indem er mitverantwortlich war für die Verpflichtung und den Aufbau von Top-Talenten wie Jan Thielmann, Sava Cestic, Philipp Wydra oder Darko Churlinov. Bereits vor seiner Tätigkeit als Chefscout des NLZ hatte er als Jugendtrainer am Geißbockheim gearbeitet und dabei unter anderem Talente wie Yannick Gerhardt und Timo Horn mit begleitet. Seit 2007 arbeitet Bülles im Hintergrund, und das wird auch künftig so sein.
Denn nicht nur, dass sich Bülles letztlich für einen Verbleib in Köln entschied, auch der FC legte sich ins Zeug, um den 39-jährigen von einem Verbleib am Geißbockheim zu überzeugen. Sportchef Horst Heldt ordnete zuletzt den Scouting-Apparat bei den Profis neu, und dazu gehörte nach GBK-Informationen auch ein Versprechen an Bülles, den NLZ-Chefscout in die strategische, also perspektivische Kaderplanung einzubinden. So soll stets abgeklärt werden, auf welchen Positionen in den folgenden Jahren die größten Talente beim FC heranwachsen, sodass in der aktuellen Profi-Mannschaft auf gerade diesen Positionen keine Spieler verpflichtet und mit langfristigen Verträgen ausgestattet werden und somit Kaderplätze verbauen, die den Eigengewächsen dann den Sprung nach oben verbauen.
Bülles kommt künftig also auch eine wichtige Rolle im Profi-Bereich zu. Da hilft es, dass der neue Chefscout der Lizenzspielerabteilung, Martin Schulz, schon seit Jahren mit Bülles zusammenarbeitet. Das Duo kennt sich bestens. Auch diese Personalentscheidung soll für Bülles relevant gewesen sein in seiner Entscheidung pro FC.
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