Anthony Modeste sei Dank! Der 1. FC Köln hat gegen Bayer 04 Leverkusen einem frühen 0:2-Rückstand getrotzt und am 9. Bundesliga-Spieltag ein 2:2 (0:2) geholt. Die Geißböcke machten sich das Leben zunächst unnötig selbst schwer, ehe der FC sogar noch die Chance auf den Sieg hatte. Am Ende wurde Modeste mit einem Doppelpack zum Retter der Kölner.
Aus Müngersdorf berichten Sonja Eich und Marc L. Merten
Der Spielplan wollte es so. Erstmals seit 603 Tagen und damit seit dem letzten ausverkauften Bundesliga-Spiel in Müngersdorf durften ausgerechnet zum 88. Duell der Rheinischen Rivalen zwischen Köln und Leverkusen wieder 50.000 Zuschauer ins RheinEnergieStadion. Dass das Spiel nicht ausverkauft war, lag am nicht ausgeschöpften Gäste-Kontingent.
Moment des Spiels
Es lief die 82. Minute. Müngersdorf kochte, denn die Fans witterten die Chance, hier doch noch etwas gegen Leverkusen zu holen. Nach dem frühen 0:2 (15./17.) hatte Anthony Modeste die Geißböcke in der 63. Minute zurück ins Spiel gebracht. Und dieser Modeste war es dann auch, der den Ausgleich markierte. Der eingewechselte Kingsley Schindler schnappte sich bei einem Einwurf von rechts den Ball und schleuderte ihn mit aller Wucht über 30 Meter in den Strafraum. Der ebenfalls eingewechselte Sebastian Andersson gewann das Kopfballduell gegen Odilon Kossounou und verlängerte Schindlers Schleudereinwurf zu Modeste. Und dieser machte, was er in dieser Saison am besten macht: Er köpfte aus fünf Metern ein. Der verdiente Ausgleich und der Punktgewinn für die Geißböcke im Derby.
Die weiteren Tore
Modeste war schon früh im Spiel entscheidend. Beim 0:1 wollte er etwas für den Kölner Spielaufbau tun und ließ sich ins Mittelfeld fallen. In der 15. Minute ging dies aber gewaltig schief. Mit einem Harakiri-Pass wollte er die Leverkusener Defensive überspielen, blieb an der Mittellinie aber an Robert Andrich hängen. Der Bayer-Neuzugang schaltete blitzschnell und leitete den Konter ein. Über Schick und Wirtz gelangte der Ball zu Diaby, der den startenden Schick im Strafraum bediente. Czichos kam nicht hinterher und der Bayer-Angreifer spitzelte den Ball an Horn vorbei zum frühen 0:1.
Die Geißböcke waren zu diesem Zeitpunkt mit dem Tempo der Gäste überfordert und machte zu viele Fehler. Schmitz ließ sich bei einem Einwurf von Wirtz düpieren, Andrich zog im Strafraum mehrere Kölner auf sich, Hector und Czichos verloren hinter sich Bellarabi aus den Augen und der Bayer-Offensivmann musste aus zehn Metern nur noch zum 0:2 einschieben. Der Doppelschlag, der jedoch nicht die Entscheidung war.
Denn Modeste hatte noch etwas zu sagen. In der 63. Minute gelangte eine Flanke von rechts zu Mark Uth, der diese vor der Eckfahne rettete und Florian Kainz bediente. Dieser steckte zu Jonas Hector durch, der im Strafraum den Ball mit viel Unterschnitt auf den langen Pfosten zog. Dort fiel die Kugel vor Modestes Füße, und dieser schob den Ball zum 1:2 ein. Es sollte nicht sein letzter Treffer des Tages bleiben, und so konnten die Geißböcke am Ende doch noch über einen wichtigen Punkt jubeln.
Fazit
Der 1. FC Köln hat eine starke Reaktion auf das 0:5 in Hoffenheim gezeigt. Die Geißböcke mussten sich gegen Leverkusen ins Spiel arbeiten, waren aber nach schwachen 20 Minuten in der Folgezeit die bessere Mannschaft. Die Geißböcke, die zwar immer wieder Probleme mit der Restverteidigung hatten, marschierten nach vorne, gewannen immer wieder früh die Bälle und wussten die gefährlichen Bayer-Angreifer weitgehend aus dem Spiel zu nehmen. Mit Modeste hatten sie schließlich den benötigten Knipser auf dem Feld, der mit seinen Toren fünf und sechs dem FC ein 2:2 und den 13. Punkt im neunten Bundesliga-Spiel bescherte. Am Ende hatte der FC sogar noch die Chancen zum Sieg, Andersson per Kopf und Thielmann per Weitschuss hätten das Spiel gänzlich kippen können. Doch dafür reichte es letztlich nicht, obwohl es nicht unverdient gewesen wäre.
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