Der 1. FC Köln hat trotz zweier Gegentore nach Kontern beim VfL Wolfsburg mit 3:2 (1:1) gewonnen. Die Geißböcke gerieten jeweils in den Anfangsminuten der beiden Halbzeiten in Rückstand. Doch erst glicht Anthony Modeste aus. Dann wechselte Steffen Baumgart mit Jan Thielmann, Kingsley Schindler und Mark Uth die Sieggaranten ein.
Wolfsburg – Englische Woche für den FC, und Steffen Baumgarts Mannschaft wollte sich nach den beiden sieglosen Spielen gegen Bielefeld und Augsburg endlich wieder mit drei Punkten belohnen. Jedoch musste der FC nicht nur auf Ellyes Skhiri verzichten, sondern kurzfristig auch auf Dejan Ljubicic wegen muskulärer Probleme verzichten. Am Ende mussten es andere Spieler richten – und dies gelang.
Moment des Spiels
Es lief die 89. Minute, die jedoch in der 71. Minute mit einem Dreifach-Wechsel den Anfang genommen hatte: Steffen Baumgart hatte Mark Uth, Jan Thielmann und Kingsley Schindler beim Stand von 1:2 ins Spiel gebracht. Das Trio sollte bereits das 2:2 gemeinsam erzielen mit Uth als Torschützen. Und dann kam eben diese 89. Minute: Rafael Czichos passte aus der Innenverteidigung in den Angriff, Jan Thielmann sicherte den Ball und spielte rechts auf Kingsley Schindler raus. Dieser flankte in die Mitte. Seine Hereingabe wurde noch abgefälscht und fiel zwischen den Wolfsburger Innenverteidigern runter. Dort stand Anthony Modeste und köpfte zum 3:2-Siegtreffer ein.
Die weiteren Tore
Dabei hatte das Spiel gänzlich schlecht für den FC begonnen. Ecke Köln, Tor Wolfsburg – so was ist der Tod für jede angreifende Mannschaft. In der 8. Minute konnte Louis Schaub einen Ball nach einer Ecke nicht zielgenau in den Strafraum bringen. Die Wölfe konterten perfekt. Über rechts gelangte der Ball über Baku zu Lukebakio, der nur noch in die Mitte passen musste. Dort stand Lukas Nmecha frei und hatte vor Schwäbe keine Probleme den Ball zur frühen Führung zu versenken.
In der 34. Minute schlug der FC zurück, als der Ball eigentlich ins Wolfsburger Toraus zu trudeln schien. Das dachte zumindest Baku. Doch er hatte die Rechnung ohne Jonas Hector gemacht. Der spitzelte den Ball in den Strafraum, wo Ondrej Duda am schnellsten schaltete und den Ball quer passte. Florian Kainz stand am langen Pfosten zehn Meter vor dem Tor frei, das Tor verwaist. Doch der Österreicher brachte es fertig, den Ball an die Latte zu bugsieren. Das Kölner Glück war, dass der Ball einen solchen Drall bekam, dass er zu Modeste sprang und dieser ihn aus einem Meter nur noch über die Linie köpfen musste. Der Ausgleich!
In der 51. Minute geriet der FC erneut in Rückstand, und erneut zu Beginn der Halbzeit. Schmitz zog an der Seitenlinie zu zögerlich gegen Lukebakio zurück, und das Nicht-Foul brachte den FC ins Hintertreffen. Der schnelle Außenbahnspieler zog technisch ansprechend an Schaub vorbei in die Mitte, passte rüber zu Weghorst und dieser musste nur noch einschieben – das 1:2 und der neuerliche Rückstand.
Doch dann wechselte Baumgart – und keine 90 Sekunden später sollte sich dies das erste Mal auszahlen. In der 73. Minute brachte Thielmann den Ball in den Strafraum. Den zu kurz geklärten Ball schoss Schmitz in Richtung Tor, wurde aber abgeblockt. Nun wurde es kurios. Der Block wurde zur Bogenlampe und fiel Schindler acht Meter vor dem Tor halbrechts vor die Füße. Der Rechtsaußen nahm den Ball sofort und flankte an Casteels vorbei zum einlaufenden Uth, und dieser drückte den Ball mit der Brust über die Linie zum 2:2 ins Tor. Den Rest machte Modeste mit seinem Tor zum 3:2 perfekt.
Fazit
Was für ein Sieg des Willens! Der 1. FC Köln hat die perfekte Reaktion auf die enttäuschenden Spiele gegen Bielefeld und Augsburg gezeigt. Obwohl die Geißböcke zweimal in Rückstand gerieten, bewiesen sie Charakter und Mut, spielten jederzeit mit dem Willen nach vorne, zurück ins Spiel zu finden und belohnten sich am Ende mit den drei Punkten. Auch am Dienstag ließ die FC-Elf zahlreiche Top-Torchancen liegen – die letzte setzte Schindler in der dritten Minute der Nachspielzeit ans Lattenkreuz.
Doch dieser Sieg war in jeder Hinsicht wichtig: in der Tabelle wegen des Sprungs auf 22 Punkte, für die Köpfe nach den schwierigen Wochen seit dem Derbysieg, für die Joker, die ihrer Mannschaft einen großen Dienst erwiesen und für den Trainer, der sich einmal mehr in seinem Weg bestätigt sehen kann, dass der FC mit dieser Spielweise Erfolg haben kann, solange er nur an sich glaubt. So können die Geißböcke nun gelöst in den Hinrunden-Abschluss gegen Stuttgart gehen.
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