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Elfer-Drama um Kainz! FC scheidet im DFB-Pokal aus

Der Elfmeter: Kainz trifft sich selbst. (Foto: IMAGO / Revierfoto)
Der Elfmeter: Kainz trifft sich selbst. (Foto: IMAGO / Revierfoto)

Der 1. FC Köln ist in einem Elfmeter-Drama aus dem DFB-Pokal ausgeschieden. Florian Kainz’ letzter Elfmeter wurde als ungültig erklärt, weil dieser weggerutscht und dabei den Ball mit zwei Kontakten im Tor versenkt hatte. Der Hamburger SV zog somit nach einem 1:1 nach Verlängerung mit 4:3 (0:0, 1:1) ins Viertelfinale ein. Anthony Modeste hatte die Geißböcke erst in der 120. Minute durch einen verwandelten Foulelfmeter ins Elfmeterschießen gerettet.

Aus Müngersdorf berichtet Sonja Eich

2010 stand der 1. FC Köln zum letzten Mal im Viertelfinale des DFB-Pokals. Siebenmal waren die Geißböcke seitdem im Achtelfinale gescheitert, darunter zweimal am Hamburger SV. Steffen Baumgart hingegen hatte das Finale zum Saisonziel ausgegeben. Und so wollte der FC diesem großen Plan gerecht werden – trotz erneut größerer Rotation in der Startelf. Baumgart baute im Vergleich zum Spiel gegen den FC Bayern am Samstag auf sechs Positionen um. Diesmal ging die Personalrotation nicht auf.

Moment des Spiels

Was für ein Drama! Der 1. FC Köln und der Hamburger SV kämpften im Elfmeterschießen um den Einzug ins Viertelfinale. Daniel Heuer Fernandes hatte den Elfmeter von Salih Özcan gehalten. Marvin Schwäbe hatte gegen Sonny Kittel pariert. Florian Kainz war der letzte der fünf Schützen auf beiden Seiten. Er musste den Ball versenken. Und er traf. Doch der Österreicher war bei seinem Schuss mit dem Standbein weggerutscht und hatte den Ball mit rechts über den linken Schlappen ins Tor geschossen. Schiedsrichter Patrick Schlager entschied auf zwei Kontakte und erklärte den Treffer damit für ungültig. Der HSV hatte gewonnen.

Die reguläre Spielzeit

Zuvor waren es 90 Minuten der vergebenen Großchancen gewesen. Was beide Mannschaften hatten liegen lassen, hätte locker für die Entscheidung in der regulären Spielzeit gereicht. Den Anfang machte Mark Uth. Ein Wahnsinn, wie er in der 21. Minute das leere Tor nicht traf, weil er zu lange zögert. Dejan Ljubicic hatte den Ball vom Hamburger Aufbauspiel gewonnen. Sebastian Andersson musste vor dem HSV-Keeper Heuer Fernandes nur noch auf Uth querlegen und dieser den Ball aus zwölf Metern ins leere Tor schieben. Doch Uth wartete und wartete – und wurde letztlich abgeblockt.

Dann waren es zwei Großchancen für den HSV, die eigentlich die Gäste-Führung hätte bedeuten können. Erst vergab Glatzel nach einer Ping-Pong-Vorlage völlig frei vor Marvin Schwäbe (35.). Dann marschierte Rechtsverteidiger Heyer an allen FC-Spielern vorbei und traf aus elf Metern freistehend den Pfosten. Den Nachschuss setzte Kittel am Tor vorbei (45.+1).

Nach der Pause waren es erst wieder die Gastgeber, die hätten treffen müssen. Nach einem starken Angriff über rechts kam Thielmann aus zehn Metern frei vor Heuer Fernandes zum Abschluss, scheiterte aber am HSV-Keeper (47.). Das gleiche Schicksal musste der eingewechselte Anthony Modeste nach einer starken Ecke von Uth hinnehmen, als er aus fünf Metern per Kopf nicht traf. Und dann war es noch einmal Heyer, der in der 83. Minute nach einem Standard am langen Pfosten den Außenpfosten traf.

Die Verlängerung

Es lief die zweite Minute der Verlängerung. Der HSV griff mit einem weiten Ball auf die linke Seite an. Sonny Kittel ging gegen Benno Schmitz ins Dribbling, zog auf die Grundlinie, flankte ins Zentrum. Und dort setzte sich Robert Glatzel zwischen Timo Hübers und Jonas Hector im Kopfballduell durch. Der HSV-Stürmer versenkte den Ball zum 0:1 – und bis zur 120. Minute schien es, als habe er damit die Partie entschieden.

Dann kam der FC noch einmal mit aller Macht nach vorne. Florian Kainz ließ eine letzte Flanke perfekt ins Zentrum regnen. Modeste lief ein, wurde aber von Schonlau gehalten. Und so ertönte der Elfmeterpfiff in der letzten Minute der Verlängerung. Modeste trat selbst an und übernahm die Verantwortung. Mit rechts schob er überlegt ins von ihm aus gelegene rechte Eck ein und verlud Heuer Fernandes. Danach war das Spiel beendet und es gab Elfmeterschießen.

Fazit

Was für ein Drama, was für ein Unglück! Doch unter dem Strich muss sich der 1. FC Köln sich selbst vorwerfen, dass er einmal mehr gegen einen Zweitligisten aus dem DFB-Pokal ausgeschieden ist. Wer so große Torchancen hat, muss diese in einem K.o.-Spiel nutzen. Sonst scheidet man aus. Die zweifelsohne überaus unglückliche Niederlage bedeutete nicht nur das sportlich wieder einmal völlig unnötige Pokal-Aus. Die Geißböcke müssen sich auch die Millionen-Prämie im Viertelfinale abschreiben. Ein herber Schlag für den finanziell gebeutelten Klub.

Ob Baumgarts Rotation einen Teil dazu beigetragen hatte, spielte am Ende nach der kuriosen wie unglücklichen Entscheidung im Elfmeterschießen keine Rolle. Ja, der FC-Trainer hätte schon gegen die Bayern oder am Samstag gegen Bochum rotieren können. Doch auch diese 1B-Elf der Geißböcke spielte sich genügend Torchancen heraus, um das Spiel zu gewinnen. Das Ergebnis ist dasselbe – der FC ist mal wieder im DFB-Pokal ausgeschieden und hat mal wieder eine große Chance auf das Viertelfinale liegen gelassen.

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