Drei Mal hat André Pawlak den 1. FC Köln bereits in der Zweiten Liga als Cheftrainer betreut. Am Samstag wird der 50-Jährige als Vertreter von Steffen Baumgart sein Chef-Debüt in der Bundesliga feiern. Dabei versteht sich der Fußballlehrer jedoch nicht als Kopie von Baumgart.
Viereinhalb Jahre ist André Pawlak inzwischen Teil der Geißböcke. 2017 war der gebürtige Gelsenkirchener vom KFC Uerdingen in den Nachwuchs des FC gewechselt. Nach nur drei Monaten bei den B-Junioren folgte die Beförderung zur U21, ehe der Fußballlehrer die Kölner im April 2019 nach der Entlassung von Markus Anfang als interimistischer Cheftrainer endgültig zurück in die Bundesliga geführt hatte.
Baumgart mit Videoanalysten im Austausch
Gänzlich unbekannt ist dem 50-Jährigen die Situation, die am Samstag auf ihn wartet, also nicht. “Es ist die Erste Liga und nicht mehr die Zweite. Ansonsten ändert sich nichts”, sagte Pawlak am Donnerstag auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den SC Freiburg sichtlich gelassen. Jeder im Trainerteam mache dabei weiterhin seine Aufgaben. “Die Jungs kennen die Abläufe, es ist eigentlich nicht viel neues.”
Per Telefon oder Videokonferenz stehen die Trainer aktuell aber trotzdem mehrfach am Tag mit dem an Corona erkrankten Steffen Baumgart im Austausch. Am Spieltag selbst liegen die Entscheidungen aber einzig alleine bei André Pawlak sowie René Wagner und Kevin McKenna. “Auf der Bank werden wir keinen Kontakt zu Steffen haben, ich werde nicht mit ihm telefonieren. Das wäre auch komisch”, meinte Pawlak. Per Funk wird das Trainerteam aber nach wie vor mit den Videoanalysten oben auf der Tribüne verbunden sein, die ihrerseits mit Baumgart in Kontakt stehen werden. “Was wir letztlich auf der Bank entscheiden werden, überlässt er aber uns.”
“Ich werde keine Schiebermütze aufsetzen”
Die Ansprache in der Kabine sowie das Auftreten an der Seitenlinie dürften sich aber trotzdem deutlich unterscheiden, schließlich ist André Pawlak ein anderer Typ als Steffen Baumgart. Überhaupt hat ehemalige Sport- und Chemielehrer auch nicht vor, den Cheftrainer zu imitieren: “Ich werde keine Schiebermütze aufsetzen und ich werde auch nicht im T-Shirt an der Seitenlinie stehen”, scherzte der Co-Trainer. Vielmehr werde Pawlak seine Ansprache so halten, wie er es immer als Cheftrainer tun würde beziehungsweise in der Vergangenheit getan hat. “Das wird sicher sehr sachlich sein in der Analyse. Ich will Steffen nicht kopieren und werde mir deshalb auch nichts besonderes einfallen lassen.”
Am Ende geht es für den FC am Samstag mit oder ohne der physischen Anwesenheit von Steffen Baumgart um die drei Punkte gegen Freiburg. Mit einem Sieg könnten sich die Kölner bis auf einen Zähler an die erneut starken Breisgauer heransaugen und weiter auf den europäischen Plätze aufschließen. Beim FC gilt jedoch weiterhin das Credo, möglichst schnell die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln: “Wir wollen uns weiterhin Luft nach unten verschaffen. Da würden uns die drei Punkte sicher helfen. Das ist unser Ziel für Samstag.”
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