Seit Ende Januar hat der 1. FC Köln in keinem Bundesligaspiel mehr als einen Treffer erzielt. Für Steffen Baumgart hat dies unter anderem mit den Gegnern zu tun, die sich in den vergangenen Monaten besser auf das System der Kölner eingestellt haben. Gleichzeitig nahm der Trainer aber auch seine Offensivspieler in die Pflicht.
Die zweite Halbzeit gegen Union Berlin war für den 1. FC Köln sinnbildlich für die Offensivschwierigkeiten in den vergangenen Wochen. Kein einziger Torabschluss wollte den Geißböcken nach der Pause an der Alten Försterei gelingen, sodass sogar der expected Goals-Wert im zweiten Durchgang bei den Kölnern mit kleiner als 0,01 angegeben wurde.
Steffen Baumgart wollte den Mangel an Torchancen zwei Tage vor dem Mainz-Spiel aber nicht zu hoch hängen. “Wenn Torchancen fehlen, heißt das nicht gleich, dass es an irgendetwas mangelt”, erklärte der Trainer. Vielmehr hätten sich die Gegner inzwischen besser an das Spiel der Kölner angepasst. “Da müssen wir nun wieder Lösungen finden.” Bereits unmittelbar nach dem Spiel hatte Baumgart angekündigt, sich nun mit seinem Team Antworten gegen tiefstehende Gegner wie die Berliner überlegen zu müssen. “Das ist das Schwierigste im Fußball”, sagte der 50-Jährige. “Wenn ein Gegner den Bus parkt, ist das auch für Mannschaften, die eine höhere Qualität haben, nicht so einfach. Wir wollen uns das erarbeiten, unseren Fußball dementsprechend weiterentwickeln. Das ist ein Prozess.”
Kainz und zwei Abwehrspieler mit den meisten Vorlagen
Trotzdem nahm der Trainer auch seine Offensivspieler in die Pflicht, mehr Tore und Vorlagen zu erzielen. Zwar trifft Anthony Modeste mit seinen bisherigen 15 Saisontoren überdurchschnittlich oft. Dahinter jedoch strahlen seine Kollegen nur wenig Torgefahr aus. Ellyes Skhiri, Florian Kainz, Sebastian Andersson und Mark Uth haben bislang jeweils drei Tore erzielt. Ondrej Duda, Tim Lemperle und Salih Özcan folgen mit zwei Treffern. Zudem bezeichnend: Nach Kainz mit fünf Vorlagen haben die beiden Außenverteidiger Benno Schmitz und Jonas Hector bislang die meisten Assists vorzuweisen.
“Mit der Torausbeute und den Vorlagen sind wir bei einigen nicht zufrieden”, gab Baumgart am Donnerstag auf der Pressekonferenz vor dem Spiel zu. “Wir haben einen, der mit 15 Toren vorneweg läuft. Es wäre schön, wenn wir da vier, fünf Spieler hätten, die vielleicht schon bei fünf oder sechs Toren wären. Sie können sich vorstellen, was das mit der Punkteausbeute hätte machen können”, meinte der Trainer. Schließlich hat der FC innerhalb der Top 10 der Liga auch die wenigsten Tore bislang erzielen können.
Mark Uth mit sich selbst unzufrieden
Sinnbildlich für die Torflaute hinter Modeste steht beim FC Mark Uth. Zwar sei Baumgart mit der Arbeit des Zehners gegen den Ball zufrieden und lobte auch die Entwicklung des 30-Jährigen. Allerdings sagte der Trainer auch: “Er muss auch mal die Antwort mit dem Ball haben. Aber er denkt darüber genauso wie ich. Natürlich ist er nicht zufrieden mit seiner Ausbeute.” Dabei sei es nicht so einfach, “wenn du als Stürmer in den meisten Jahren deiner Karriere weniger gegen den Ball gearbeitet hast, sondern dich auf das Toreschießen und Vorbereiten konzentrieren konntest. Jetzt fehlt die Sicherheit, die er braucht, um wieder in den Torabschluss zu kommen.” Etwas, das beim FC sicherlich nicht nur für Mark Uth gelten dürfte.
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