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Helmes: “Krass, was heute teilweise noch in der Fanszene Bestand hat”

Patrick Helmes in der Saison 2007/08. (Foto: Bopp)
Patrick Helmes in der Saison 2007/08. (Foto: Bopp)

Zweimal in seiner Karriere schoss Patrick Helmes den 1. FC Köln zum Aufstieg in die Bundesliga. Doch dem ehemaligen Stürmer der Geißböcke wird bis heute von so manchem FC-Fan sein zwischenzeitlicher Wechsel zu Bayer Leverkusen übel genommen. Fast 14 Jahre später sitzt der Stachel noch immer tief. Helmes sieht die damaligen FC-Bosse als Schuldige – und sich als Buhmann für das Versagen der Verantwortlichen.

Die Trainerkarriere von Patrick Helmes ist ins Stocken geraten. Der 38-Jährige hatte beim 1. FC Köln die ersten Erfahrungen an der Seitenlinie gemacht, seinen Fußballlehrer absolviert und zwischenzeitlich als Trainer der U21 Erfolge gefeiert. Nach dem plötzlichen Tod seines damaligen Co-Trainers Uwe Fecht im Herbst 2017 hatte Helmes seinen Job beim FC gekündigt und war nach Erfurt gegangen.

Ein halbes Jahr später kehrte er ins Rheinland zurück, ging als Nachwuchstrainer zu Bayer Leverkusen, ehe Felix Magath ihn für die zweite Mannschaft von Admira Wacker nach Österreich lockte. Zuletzt hatte Helmes bei Alemannia Aachen in der Regionalliga angeheuert. Das Engagement am Tivoli endete jedoch bereits nach erfolglosen vier Monaten. Seitdem ist Helmes ohne Trainerjob.

Leider wurde ich zum Hauptschuldigen gemacht

Patrick Helmes

Wohin es den 38-Jährigen als nächstes zieht, ist noch offen. Doch in einem Interview mit transfermarkt.de äußerte sich der einstige Nationalstürmer zu seiner bisherigen Karriere – und damit auch zu seiner Zeit als Spieler beim 1. FC Köln. Die Geißböcke hatten Helmes 2005 aus Siegen nach den Rhein geholt, und in den folgenden drei Jahren wurde Helmes zum Top-Stürmer des FC. In der Abstiegssaison 2005/06 konnte Helmes mit vier Toren in 13 Spielen den Absturz noch nicht verhindern. Doch nach einer schweren Verletzung und 14 Toren in 19 Spielen 2006/07 schoss er den FC in der Saison 2007/08 mit 17 Toren in 33 Spielen zurück in die Bundesliga.

Das Problem: Danach wechselte er zum Erzrivalen Bayer Leverkusen – und wurde von den FC-Fans zum Feindbild erklärt. “Natürlich war das keine schöne Erfahrung”, sagte Helmes nun. “Leider wurde ich zum Hauptschuldigen gemacht, obwohl die alleinige Schuld nur der 1. FC Köln zu tragen hatte. Es war krass zu sehen, was medial aus mir gemacht wurde und was heute teilweise noch in der Fanszene Bestand hat, weil mir damals niemand von der Vereinsseite zur Seite gesprungen ist und es scheinbar leichter war, mich zum Buhmann aufzubauen.”

Vorwürfe gegen Daum, Meier und Overath

Die damaligen Verantwortlichen, wenn auch von Helmes nicht namentlich benannt, hießen Trainer Christoph Daum, Manager Michael Meier und Präsident Wolfgang Overath. Das Trio habe es laut Helmes verschlafen, dem deutschen A-Nationalspieler ein passendes Vertragsangebot zu unterbreiten. “Ich hätte zu allen Bundesligisten wechseln können. Ich bin sehr heimatverbunden und war noch nicht bereit, das Rheinland zu verlassen”, sagte Helmes. Der FC jedoch habe es “nicht geschafft, meinen mit minimalen Anpassungswünschen laufenden Vertrag als Nationalspieler umzusetzen.”

Fan-Protest gegen Patrick Helmes in der Saison 2007/08. (Foto: Bopp)
Fan-Protest gegen Patrick Helmes in der Saison 2007/08. (Foto: Bopp)

Wie “minimal” diese Anpassungswünsche waren, ist nicht bekannt. Sicher ist jedoch: Helmes’ Vertrag lief nach dem Aufstieg 2008 aus, und weil sich der Spieler und der Klub nicht auf einen Verlängerung einigen konnte, “musste ich mich anderweitig umschauen”, sagte Helmes. “Bayer Leverkusen war für mich dann der perfekte nächste Schritt – viele junge Spieler, Kollegen aus der Nationalmannschaft, eine Mannschaft mit sehr großem Potenzial, seit Jahren im europäischen Geschäft und zudem in der Bundesligaspitze angesiedelt.“ Das konnte der FC nicht bieten, und wohl auch finanziell nicht in den Sphären des Bayer-Konzerns.

Kein Bundesliga-Comeback nach zweitem Aufstieg

Helmes kam dennoch 2013 noch einmal zum FC zurück, wechselte vom VfL Wolfsburg in die Zweite Liga zu den Geißböcken. Auch damals half der Stürmer entscheidend mit, dass die Kölner den Aufstieg schafften – diesmal unter Peter Stöger. Doch Helmes war es auch 2014 nicht mehr vergönnt, mit den Geißböcken noch einmal in der Bundesliga zu spielen. Eine Hüftverletzung führte in der Vorbereitung 2014/15 zum vorzeitigen Karriereende des Angreifers. Dennoch absolvierte Helmes die meisten Pflichtspiele seiner Karriere für den 1. FC Köln – 95 für die Profis (47 Tore, 17 Vorlagen), dazu acht für die U21 (4 Tore).

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