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FC hofft auf Symbiose: “Fans sind der Nukleus des Profifußballs”

Der Jubel nach dem Derbysieg in Gladbach in der Kabine. (Foto: 1. FC Köln "24/7 FC")
Der Jubel nach dem Derbysieg in Gladbach in der Kabine. (Foto: 1. FC Köln "24/7 FC")

Christian Keller, Thomas Kessler und Steffen Baumgart wollen die Ultras des 1. FC Köln wieder zurückgewinnen und mit dem Verein vereinen. Nach zwei Jahren immer größer werdender Distanz soll das Rennen um Europa zu einer Symbiose aus Klub und aktiver Fanszene führen. Der neue Sportchef mit seinem Sportlichen Leiter und dem Cheftrainer setzen dabei auf eine neue Nähe, die in den letzten Jahren aus vielen Gründen schwer war. Das zeigt auch die neue Folge “24/7 FC”.

Zwei Derbysiege, dazu das gedrehte Spiel gegen Mainz und die Rückkehr der aktiven Fanszene ins Stadion: Die Macher der FC-Doku “24/7” konnten in der neuen Episode die gesamte Bandbreite der Emotionen mitnehmen, die der Fußball in seiner schönsten Ausprägung in Köln zu bieten hat. Und der 1. FC Köln möchte diesen Moment der Saison offenbar nutzen, um neue Brücken zu bauen zwischen dem Verein und seinen Anhängern. Gerade jenen Anhängern, die seit dem Ausbruch der Pandemie über zwei Jahre nicht im Stadion waren.

Vor dem Spiel gegen Mainz 05 ließ die Doku daher nicht nur Christian Keller und Steffen Baumgart zu Wort kommen, sondern auch Stephan Schell, den Vorsänger der Wilden Horde und Vorstandsmitglied des Südkurve 1. FC Köln e.V. „Über zwei Jahre waren eine lange Zeit”, sagte Schell. “Wir freuen uns, wieder mit allen FC-Fans da zu sein und den Dicken zu machen.” Das Drehbuch hatte dafür gesorgt, dass die Rückkehr der Ultras nach Müngersdorf mit dem 3:2-Sieg gegen Mainz zusammenfiel, als der FC aus einem 0:2-Rückstand noch eine Sieg machte.

Er füllt eine Lücke, die hier im Verein gefehlt hat.

Stephan Schell über Steffen Baumgart

Die Doku zeigt nicht nur, wie Baumgart die Spieler in der Halbzeitpause zusammenfaltete (“Das ist mit Abstand der mieseste Auftritt bislang. Wir wechseln jetzt nicht. Und zwar nur aus einem einzigen Grund: Dass ihr euren Arsch richtig bewegt und jetzt noch mal alles rausholt. Normalerweise könnte ich fünf Leute rausnehmen.“). Baumgart sprach auch im Rückblick auf die Partie über die Rückkehr der Fans. “Es gibt viele Phasen, in denen du die Jungs brauchst. Es ist wichtig, das wir einen Ansprechpartner haben, und dass sie wissen, dass sie einen Ansprechpartner haben. Und mit Thomas Kessler haben wir jemanden, der das früher schon war. Es ist wichtig, dass wir mit den Jungs normal reden können. Und das können wir.”

Kessler soll als ehemaliger Spieler den direkten Draht zur aktiven Fanszene weiter pflegen und intensivieren, während Baumgart längst Held der Kurve geworden ist. Das deutete auch Schell an. “Er füllt eine Lücke, die hier im Verein und teilweise im Profifußball generell gefehlt hat. Er trifft kernige Aussagen, die das Volk hören will. Es ist schön, jemanden zu haben, der das mit einfachen Mitteln hinbekommt.” Schell machte zwar auch deutlich, dass im Fußball im Allgemeinen und auch beim FC im Speziellen “noch sehr viel Luft nach oben” sei, insbesondere was die Lehren aus der Pandemie angehe (“Anfangs der Pandemie hat man gesehen, dass der Profifußball weitergehen muss – aufgrund der Gelder, aufgrund der fehlerhaften Struktur. Viele Funktionäre haben von Demut gesprochen und können sich jetzt wahrscheinlich nicht mehr an ihre Worte erinnern.”

Ich bin ein grundsätzlicher Befürworter der Ultra-Szene

Christian Keller

Doch der Aufschwung des 1. FC Köln gefällt auch Schell und der Südkurve – und für diesen steht niemand so sehr wie Baumgart selbst. Das weiß auch Christian Keller. Und so will der Sportchef gemeinsam mit Kessler und Baumgart den direkten Dialog mit den Fans suchen. Dafür wählte der 43-Jährige klare Worte. „Für mich sind die Fans, und allen voran die aktive Fanszene, der Nukleus des Profifußballs”, sagte Keller. “Wenn es noch etwas gebraucht hat, um das zu zeigen, war es die Pandemie. Jetzt ist der Profifußball erst wieder komplett. Ohne Fans fehlt das Herz. Ich bin ein grundsätzlicher Befürworter der Ultra-Szene, ohne dass ich alles, was sie machen, gut finde. Ich freue mich auf den Austausch mit der organisierten Szene.“ Der FC geht also wieder auf seine Fans zu – die neue Führung will für einen neuen Weg stehen. Und gemeinsam auf diesem Weg am liebsten nach Europa einziehen.

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