180 Minuten trennen die Frauen-Reserve des 1. FC Köln noch von dem Aufstieg in die Zweite Bundesliga: Im Hin- und Rückspiel ermitteln die Kölnerinnen als Meister der Regionalliga West gegen den 1. FC Saarbrücken als Südwest-Primus den Aufsteiger. Am Sonntag steht das Hinspiel im Saarland an.
Das Team von Trainer Alexander Schwarzer hat eine überragende Saison absolviert: Von 28 Partien wurden 24 gewonnen, nur eine ging verloren. 75 Punkte bei einem Torverhältnis von 123:22 spiegeln die Dominanz der Kölnerinnen wider. Und dennoch: Dies alles wäre am Ende nichts wert, wenn der Sprung in die Zweite Liga nicht gelingen sollte.
Und das ist das erklärte Ziel des 1. FC Köln, dessen erstes Frauen-Team in diesem Jahr erstmals den Klassenerhalt in der Bundesliga geschafft hat. Nach vier Jahren wollen die Kölnerinnen mit ihrem zweiten Team zurück in die Zweitklassigkeit.
Erstmals ein Auswärtsspiel mit Übernachtung
„Die Mädels haben Megabock auf die beiden Spiele“, sagt Schwarzer zur Vorfreude in seinem Team, auch wenn er gesteht, dass zu Beginn der Woche die Anspannung noch überwog. Dies sei jedoch bei der Einheit am Donnerstag wie weggewischt gewesen: „Es war total gelassen, ich habe eine positive Stimmung gespürt.“
Am Wochenende müssen sich die FC-Frauen an neue Abläufe gewöhnen: „Wir haben am Samstag das Abschlusstraining. Dann fahren wir mit dem Bus zum Auswärtsspiel mit einer Übernachtung, das wird eine neue Erfahrung für viele Spielerinnen.“ Die Kölner Delegation macht in Mannheim Zwischenstation, ehe es am Sonntagmorgen weiter nach Saarbrücken geht.
Naturrasen statt Kunstrasen
Das junge Kölner U20-Team geht auf dem Papier gerade auswärts nicht als Favorit in das Duell gegen den langjährigen Zweitligisten Saarbrücken. Zudem wartet eine große Umstellung auf die FC-Frauen: In der Regionalliga haben sie ihre Spiele zumeist auf Kunstrasen ausgetragen. In Saarbrücken wird auf natürlichem Grün gespielt.
„Unsere Stärke ist das Spiel mit Geschwindigkeit, wir haben schnelle Spielerinnen auf den Flügeln“, erklärt Schwarzer, „das kann man auf Kunstrasen besser zur Geltung bringen als auf Naturrasen.“ Dennoch gibt sich der Trainer kämpferisch: „Wir wollen mutig auftreten und uns nicht dem Gegner anpassen.“
Meßmer soll für die Tore sorgen
Helfen sollen dabei die erfahrenen Spielerinnen im Team. Da wäre einerseits Pauline Nelles: Die Bundesliga-erfahrene Keeperin ist in dieser Woche noch mit der deutschen U20-Nationalmannschaft unterwegs, stößt jedoch am Samstag zum Team. Vorne wirbelt die Kapitänin Meike Meßmer: Die 33-fache Bundesliga-Spielerin sicherte sich die Torjägerinnen-Trophäe in der Regionalliga West mit 33 Treffern. Hinzu kommt mit Carolin Schraa eine weitere erfahrene Spielerin, die nach ihrem Kreuzbandriss in der Rückrunde wieder ihre Form gefunden hat.
Unterstützung aus dem Bundesliga-Team wird es bis auf eine Ausnahme nicht geben: Die lange verletzte Jana Beuschlein hat sich durch ihre Ausfallzeit nicht im Profi-Team festgespielt und reist mit nach Saarbrücken. „Sie hat noch keine Luft für 90 Minuten, aber es ist ein Vorteil, wenn sie mit dabei ist“, berichtet Schwarzer.
Frommont sorgt für Erfahrung in der Defensive
In der Abwehr wird mit Romina Frommont eine weitere Spielerin auflaufen, die langjährigen Beobachtern des FC-Frauenfußballs noch bekannt sein dürfte. Die 30-Jährige absolvierte insgesamt 38 Bundesliga-Spiele für den FC. Frommont bildet zusammen mit der 18-jährigen Carlotta Imping die Innenverteidigung. Personell kann Schwarzer bis auf die Langzeitverletzten Lina Vianden und Milena Kohlmeyer aus dem Vollen schöpfen.
Das Rückspiel findet am Sonntag der kommenden Woche ab 14 Uhr auf dem Kunstrasenplatz am Geißbockheim statt.
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