Wie schon vor anderthalb Jahren ist der 1. FC Köln im DFB-Pokal beim SSV Jahn Regensburg im Elfmeterschießen ausgeschieden. Die Geißböcke holten zunächst einen 0:2-Rückstand auf. Doch nach 90 und 120 Minuten stand es 2:2 (1:2, 2:2). Im Duell vom Punkt waren es dann Jeff Chabot und Kingsley Ehizibue, die scheiterten. Und so scheiterte der FC mit 5:6 (2:2) bereits in Runde eins.
Aus Regensburg berichtet Marc L. Merten
Die erste Standort-Bestimmung für den 1. FC Köln wurde – wie schon im Vorjahr in Jena und wie schon 2021 in Regensburg zum Elfmeter-Drama. Im Gegensatz zur damaligen Pokal-Pleite im Jahnstadion lag der FC diesmal mit 0:2 und holte den Rückstand noch auf, um schließlich nach 120 Minuten doch noch im Elfmeterschießen zu verlieren. Zu allem Überfluss verlor der FC auch Anthony Modeste, der in der 94. Minute verletzt ausgewechselt werden musste.
Moment des Spiels
Die Entscheidung musste im Elfmeterschießen her. Ljubicic verwandelte sicher, doch dann scheiterte Chabot mit einem schwachen Elfmeter an SSV-Keeper Stojanovic. Horn parierte allerdings sofort den nächsten Schuss von Saller, und so blieb alles ausgeglichen bis zum zehnten Schützen: Nachdem Maina sicher und Thielmann mit großem Glück verwandelt hatten, musste Ehizibue den fünften Kölner Elfmeter versenken, ansonsten wäre das Spiel vorbei. Doch der eingewechselte Rechtsverteidiger scheiterte an Stojanovic, und so jubelte der Jahn. Der FC hingegen ist aus dem DFB-Pokal ausgeschieden.
Die Tore
Schon in der 15. Minute hätte Regensburg in Führung gehen müssen. Nach einem Pass ins Zentrum 30 Meter vor dem Kölner Tor konnte sich Owusu von Hübers lösen und bekam von Thalhammer den Ball in die Gasse gespielt. Der Mittelstürmer legte vor Horn quer und Mees musste den Ball eigentlich nur noch aus acht Metern ins leere Tor schieben. Doch der Linksaußen schaffte es, die Kugel am Pfosten vorbeizuschießen.
Doch der SSV ging trotzdem in Führung: Etwas mehr als zwei Minuten später konnte der FC einen Ball nicht verteidigen, der über das Zentrum bei Guwara auf Kölns rechter Defensivseite landete. Der Außenbahnspieler hatte gegen den rausrückenden Schmitz genügend Zeit für die Flanke in den Strafraum. Dort ließ sich Chabot von Owusu zu Hübers an den ersten Pfosten ziehen und vergaß dabei den hinterkreuzenden Albers. Dieser stieg in der Mitte alleine gelassen hoch und köpfte die Flanke mustergültig gegen Horns Laufrichtung ins Eck zum 0:1 (18.).
In der 27. Minute dann der zweite Schock für den FC: Ellyes Skhiri leistete sich an der Mittellinie einen folgenschweren Ballverlust. Regensburg konterte, Skhiri konnte seinen Innenverteidigern nicht mehr helfen. Chabot rückte rein, sodass Owusu rechts blank war, und der Stürmer konnte den Ball nach einem Querpass alleine vor Horn unter die Latte zum 0:2 für den Jahn jagen.
Zum Glück für die Geißböcke kam der FC nur eine Minute später zurück in die Partie. Baumgart stellte um, zog Ljubicic auf Doppel-Sechs und Adamyan auf Rechtsaußen, sodass Köln nun nicht mehr im 4-4-2, sondern im 4-2-3-1 agierte. Mit Erfolg: Adamyan ließ einen Ball zu Uth abtropfen. Die Kugel flog über einen Gegenspieler hinweg, und der Uth jagte den Ball aus 20 Metern per Volleyschuss humorlos in den Winkel. Ein Traumtor zum 1:2, das den FC zurück ins Spiel brachte.
In der 63. Minute konnte der FC erstmals so richtig jubeln. Modeste und Uth setzten sich im Zentrum durch und behaupteten den Ball, und plötzlich hatte Uth viel freie Fläche vor sich. Der Spielmacher trat an und leitete den Ball zu Kainz weiter. Dieser musste im Strafraum nur noch quer legen und Ljubicic verwandelte aus sechs Metern zum 2:2-Ausgleich. Das Spiel war wieder offen. Und dabei blieb es bis zum Elfmeterschießen.
Fazit
Der 1. FC Köln hat sich das Aus selbst zuzuschreiben. Die Geißböcke verteidigten in der ersten Halbzeit schlecht, spielten die erste halbe Stunde unkonzentriert und einem Pokal-Fight nicht angemessen. Danach jedoch kämpfte sich der FC mit dem Traumtor von Uth in die Partie und hätte das Spiel schon nach 90 Minuten für sich entscheiden müssen. Doch Köln ließ zahlreiche gute Chancen liegen, spielte viele Angriffe nicht konsequent zu Ende, und so musste die Elfmeter-Lotterie die Entscheidung bringen. Regensburg hatte das glücklichere Ende für sich.
So spielte der FC: Horn – Schmitz (101. Ehizibue), Hübers, Chabot, Pedersen (56. Hector) – Skhiri – Ljubicic, Uth, Kainz (86. Maina) – Adamyan (56. Thielmann), Modeste (94. Lemperle)
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