Steffen Tigges trifft mit dem 1. FC Köln am Samstag erstmals auf seinen Ex-Verein Borussia Dortmund. Nach seiner Sprunggelenksverletzung steht der Angreifer inzwischen wieder voll im Saft und hofft gegen den BVB auf drei Punkte sowie einen nicht allzu negativen Empfang für Anthony Modeste.
Zwar ist Steffen Tigges im vergangenen Sommer von einem regelmäßigen Champions League-Teilnehmer zum 1. FC Köln gewechselt, die Belastung eines zusätzlichen internationalen Wettbewerbs war der Angreifer bis dato aber in dieser Form noch nicht gewohnt. Drei Spiele in der Königsklasse und zwei Partien in der Europa League hatte Tigges bis zu seinem Wechsel nach Köln für Borussia Dortmund absolviert.
Gegen den VfL Bochum hatte der Angreifer dabei zum ersten Mal in seiner noch kurzen FC-Zeit über die vollen 90 Minuten auf dem Platz gestanden. Auch ein Zeichen, dass der ehemalige Junioren-Nationalspieler inzwischen wieder im Vollbesitz seiner Kräfte ist. Im März hatte Tigges ein Verrenkungsbruch des Sprunggelenks viele Monate außer Gefecht gesetzt. “Ich habe mich gut gefühlt, auch die Werte waren richtig gut. Ich bin wieder voll im Saft und voll da”, freute sich der Spieler über seinen körperlichen Zustand nach der langen Verletzungspause.
Tigges sieht noch Steigerungspotential
Nun steht der 24-Jährige mit dem FC in der Conference League. Seit dem Play-off-Hinspiel gegen den Fehérvár FC stand der Stürmer nach ausgeheilter Fußverletzung auch in jeder Partie im Kader. Donnerstag – Sonntag – Donnerstag: Ein Spielrhythmus, der auch an Tigges nicht spurlos vorbeigegangen ist. Entsprechend gut hat dem Neuzugang die fünftägige Ruhephase während der Länderspielpause getan. “Ich habe die Pause gebraucht. Nicht nur vom Körper her, sondern auch von Kopf. Alle drei Tage zu spielen ist schon anstrengend”, gab Tigges am Dienstag nach der zweiten Trainingseinheit der Woche zu.
Dass es dem Stürmer dabei teilweise noch an Bindung im Kölner Offensivspiel fehlt, daraus machte Tigges zuletzt keinen Hehl. “An den Abläufen im Strafraum hapert es noch ein bisschen”, sagte der Spieler daher auch am Dienstag noch einmal. Letztlich macht der 24-Jährige diesen Umstand auch daran fest, dass er die komplette Vorbereitung verpasst und der FC seit dem Start praktisch keine volle Trainingswoche zum Einstudieren der Abläufe hatte. “In der Vorbereitung musste ich mich eher auf meinen Fuß und meinen Körper konzentrieren”, sagte Tigges. “Jetzt ist die erste Woche, in der wir auch wieder Abläufe trainieren können.” Persönlich sieht der gebürtige Osnabrücker daher auch noch Steigerungspotential: “Meine Quote und meine Chancenkreation sind ausbaufähig. Das ist noch zu wenig.”
Ex-Dortmunder sieht den BVB verwundbar
Gegen Nizza war Tigges in der Conference League sein bis dato einziger Treffer im FC-Trikot gelungen. In der Bundesliga wartet der Angreifer derweil noch auf sein Debüt-Tor für die Geißböcke. Einen besseren Zeitpunkt dafür, als am Samstag gegen seinen Ex-Verein Borussia Dortmund, gäbe es dabei wohl kaum. Tigges zumindest ist bereits heiß auf das Spiel: “Ich freue mich auf so einen großen Namen und darauf, viele Leute wiederzusehen. Für die 90 Minuten ist es dann aber doch nur ein normales Spiel.” Ein Spiel, in dem es vor allem um eines geht: Drei Punkte. “Ich bin voll motiviert, die letzten zwei Spiele haben wir nicht gewonnen. Jetzt wollen wir wieder drei Punkte einfahren.”
Seinen Ex-Verein sieht Tigges dabei durchaus verwundbar. “Sie haben immer wieder Phasen, in denen sie Probleme bekommen und nicht so dominant sind, wie sie sich das vorstellen. Wir können sie mit unserer Intensität und unserer Spielweise knacken”, ist sich der Neu-Kölner sicher. Dass mit Marco Reus der Kapitän am Wochenende ausfallen wird, trifft die Dortmunder nach Aussage von Tigges dabei hart. “Er ist mit Abstand der wichtigste Spieler im Offensivbereich. Er ist immer wieder unspielbar, kreiert Chancen und dringt selbst in den Strafraum ein.”
Ein Spieler, der am Samstag voraussichtlich nicht ausfallen wird, ist Anthony Modeste. Während Tigges im Sommer vom BVB zum FC gewechselt war, entschied sich Modeste genau wie Salih Özcan für die andere Richtung. Dass der Franzose am Samstag im RheinEnergieStadion wohl nicht mit derselben Wärme empfangen wird, wie in der vergangenen Saison, dürfte dabei allen Beteiligten klar sein. Auch Tigges vermutet so etwas: “Es gab glaube ich schon ein paar Leute, die sich auf die Füße getreten gefühlt haben”, sagte der kurzzeitige Mitspieler von Modeste, hofft aber, dass die Stimmung ihm gegenüber nicht ins Negative schlagen wird. “Er hat letzte Saison großartiges mit der Mannschaft vollbracht. Ich hoffe, dass er das am Samstag nicht wiederholt, aber dass er zumindest freundlich empfangen wird.”
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