Davie Selke hat am Samstag sein Debüt für den 1. FC Köln gegeben. Doch sein erstes Pflichtspiel für die Geißböcke ging im Jubel über den 7:1-Erfolg gegen Werder Bremen unter. Bemerkenswert war der Applaus, den Selke seinem Stürmer-Kollegen Steffen Tigges spendete.
Es lief die 59. Minute, als Steffen Baumgart zum ersten Mal wechselte. Ellyes Skhiri hatte gerade mit seinem Seitfallzieher zum 6:1 jegliche Bremer Bemühungen beendet, das Spiel noch einmal ausgeglichener zu gestalten. Da nahm der FC-Trainer mit Steffen Tigges, Florian Kainz und Denis Huseinbasic drei seiner Offensivkräfte vom Feld.
Davie Selke hatte schon vor Anpfiff gewusst, dass er gut eine halbe Stunde Spielzeit bekommen würde. Das hatte Baumgart angekündigt. Was er nicht geahnt hatte, war der Spielstand. Selke kam in die Partie, nachdem sein Konkurrent Tigges zwei Tore erzielt und an drei weiteren beteiligt gewesen war. Was für eine Gala des 24-Jährigen und welch Ansage an Selke. Oder doch nicht?
So erklärt Baumgart die Stürmer-Situation
Selke stand an der Seitenlinie und applaudierte mit den Händen über dem Kopf mehrere Sekunden lang, bis Tigges vom Feld kam und mit ihm abklatschte. Eine bemerkenswerte Geste, kein Pflichtapplaus, sondern ein ehrlich gemeinter Respekt für den vier Jahre jüngeren Kollegen, der sein bislang bestes Spiel für den FC gemacht hatte. Selke selbst gelang im weiteren Spielverlauf dagegen noch nicht viel, blieb ohne Torchance.
“Steffen hat keinen Konkurrenten bekommen, sondern einen Sturmpartner”, sagte Steffen Baumgart hinterher. “Wir werden auch noch mit beiden gemeinsam auflaufen.” Doch zunächst sorgte Tigges und nicht Winter-Neuzugang Selke für die Tore – was laut seines Trainers auch am Training der letzten Wochen lag. “Das erste Tor war für mich viel wichtiger als das zweite, weil er den Ball mit dem ersten Kontakt annimmt und mit dem zweiten abschließt. Wir haben mit ihm an seinen Abläufen gearbeitet.”
Selke in Wartestellung
Tigges blieb häufiger als zuvor im Korridor zum Strafraum, wich nur selten nach außen aus, leitete so auch das 4:0 ein, bereitete das 5:0 vor und traf anschließend noch einmal den Pfosten sowie vergab in Hälfte zwei nach Maina-Querpass eine Großchance. Neues Selbstvertrauen also für den 24-Jährigen, während Selke in Wartestellung bleibt. Doch solange es so läuft wie am Samstag, dürfte es beiden recht sein.
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