Was für ein Auftakt für den 1. FC Köln in die neue Bundesliga-Saison: Die Geissböcke gewannen mit 3:1 (0:0) beim VfB Stuttgart und entführten auf spektakuläre, aber auch überaus glückliche Art und Weise drei Punkte aus der Mercedes-Benz-Arena. Rang vier in der Tabelle ist die Belohnung für eine mutige Partie in der Schlussphase. Über die erste Stunde wird aber noch zu reden sein.
Stuttgart – Alexander Zorniger konnte es nicht fassen. Sprachlos stand er nach dem Schlusspfiff für einige Sekunden am Spielfeldrand und blickte auf seine entkräfteten, am Boden liegenden Spieler. Der Trainer des VfB Stuttgart hatte mit ansehen müssen, wie sein Team ein Spiel verloren hatte, das es hätte gewinnen können, ja müssen. Ein Dutzend hochkarätiger Chancen hatten die Schwaben liegen gelassen, insgesamt 28 Torschüsse abgegeben, unglaubliche 33 Flanken in den Strafraum der Kölner geschlagen. Mehr Ballbesitz, mehr Torchancen, bessere Zweikampfwerte, höhere Passquote – alles half nichts. Köln konterte Stuttgart aus und stellte eine Partie mit drei Toren in der Schlussviertelstunde auf den Kopf.
Das war schwierig durchzustehen
Anthony Modeste (75./FE) und Simon Zoller (77.) hatten mit einem Doppelschlag die Stuttgarter in einen Schockzustand versetzt. Der Anschlusstreffer durch Daniel Didavi (79.) ebenfalls per Foulelfmeter weckte zwar noch einmal die Lebensgeister der Schwaben. Doch Yuya Osako nach Vorlage von Modeste machte in der 92. Minute den Deckel auf eine spannende, temporeiche und begeisternde Partie.
„Der Druck war groß“, erklärte Peter Stöger im Anschluss. „Das war schwierig durchzustehen. Wir haben in der zweiten Halbzeit aber beschlossen, unser Heil in der Flucht zu suchen. Das ist uns geglückt.“ Stöger hatte bereits in der Halbzeit Kevin Vogt für Yannick Gerhardt gebracht, dem es in den ersten 45 Minuten nicht gelungen war, den Balanceakt zwischen Offensive und Defensive zu finden. Vogt schloss nach der Pause die Lücken, die Matthias Lehmann alleine nicht zulaufen konnte. Dann brachte Stöger mit Yuya Osako für den schwachen Milos Jojic denjenigen Spieler, der fortan die meisten Konter der Kölner einleiten sollte. Und mit der Herausnahme von Pawel Olkowski für Simon Zoller schloss Stöger auch das Loch auf der rechten Seite. Denn der Pole war wie schon in Meppen völlig von der Rolle.
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