Bayer 04 spielt in dieser Saison noch etwas offensiver als zuvor. Wie bewerten Sie die Spielweise von Roger Schmidt?
“Leverkusens Spielweise ist wirklich extrem offensiv ausgerichtet, darauf, durch gegen Pressing sehr früh wieder den Ball zurückzugewinnen. Da lässt man immer wieder Räume offen, sodass die letzte Reihe unsicher oder nicht sattelfest wirkt. Wenn die erste Pressing-Reihe überspielt ist, hat der Gegner für Konter den nötigen Platz, um die aufgerückte Defensive im Rücken zu erwischen. Denn die Abwehrreihe muss ja weiter aufrücken, um Mittelfeld und Sturm zu unterstützen. Das birgt natürlich Gefahren. Und genau da haben sie sich in den letzten Wochen schwer getan. Das ist die große Chance für die Kölner.”
Stöger würde anders spielen lassen
Letzte Saison hatten beide Trainer eine Diskussion über die Spielausrichtung ihrer Mannschaften. Wie sehen Sie die beiden Trainer?
“Wenn man von den Möglichkeiten der beiden Klubs ausgeht, treffen da sicherlich zwei Spielphilosophien aufeinander. Aber das ist ja auch klar. Ich kenne Peter Stöger zwar noch nicht so gut, glaube aber, dass er mit dem Spielermaterial, das Leverkusen zur Verfügung hat, auch einen etwas anderen Fußball spielen lassen würde als aktuell in Köln. Roger Schmidt steht definitiv für offensiven Fußball. Das hat er schon in Paderborn ansatzweise und in Salzburg ganz extrem spielen lassen. Deswegen ist er auch nach Leverkusen geholt worden. Und für dieses System hat er dann auch die Spielercharaktere bekommen und den Kader entsprechend zusammengestellt.”
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— GEISSBLOG_KOELN (@GEISSBLOG_KOELN) November 6, 2015
Sie kennen Jörg Schmadtke noch aus Ihrer Zeit in Hannover. Erkennen Sie Parallelen zwischen dem Weg, den 96 unter Schmadtke genommen hat und dem Weg des Effzeh?
“Ja und nein. Die Voraussetzungen sind andere, in Hannover gibt es ja noch Martin Kind. Aber man muss sagen, dass die Kombination Köln Schmadtke bislang eine echte Erfolgsgeschichte ist. Die Entwicklung geht klar nach oben, sportlich und wirtschaftlich stellen sich die Kölner stabil auf. Die sind auf einem sehr guten Wege, ein guter Erstligist zu werden, der in zwei, drei Jahren vielleicht andere Ansprüche anmelden kann. Wenn diese Konstanz mit Schmadtke, Wehrle, Jakobs und Stöger, mit dem sich Schmadtke ja wohl sehr gut versteht, weiter geht, dann wird es für die Kölner weiter nach oben gehen.
Den A-Schein will ich machen
Wohin geht es eigentlich für Sie in Zukunft?
Ich lerne gerade für meine DFB-Elite-Jugend-Lizenz. Das ist der alte B-Trainerschein. Den A-Schein will ich dann auf jeden Fall auch noch machen. Aber jeden Trainerschein muss man ein Jahr haben, um dann den nächsten machen zu können. Die Arbeit an der Seitenlinie kann ich mir auf jeden Fall vorstellen. In welcher Form, weiß ich aber noch nicht.
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