Anthony Modeste und Yannick Gerhardt beim Torjubel nach dem Treffer zum 3:1 gegen Eintracht Frankfurt. (Foto: Jörg Schüler)

Die erträgliche Leichtigkeit des flexiblen Seins

Ohne zu wechseln, konnte Stöger von Dreier- auf Viererkette umstellen, für einen Stürmer (Zoller) einen defensiven Mittelfeldspieler (Lehmann) einwechseln, aus einem Innenverteidiger einen Linksverteidiger (Heintz) machen und aus einem zentralen Mittelfeldspieler eine zweite Spitze (Gerhardt). “Wir haben zum Glück diese Möglichkeit”, freut sich der FC-Coach. “Ich sehe unsere Entwicklung gut. In jedem Halbjahr machen wir einen weiteren Schritt in unserer Spielidee.”

Einen Umdenkprozess hat es nicht gegeben

In diesem frühen Stadium des Jahres 2016 ist dieser Sprung bereits deutlich zu spüren. Ein Grund dafür ist die Verpflichtung von Filip Mladenovic und die damit verbundene neue Option, Jonas Hector ins zentrale Mittelfeld zu beordern. “Filip und Jonas haben uns neue Möglichkeiten eröffnet. Die versuchen wir einfließen zu lassen”, sagt Stöger, der die neuen Freiheiten genießt. Auch, weil sich die Gegner nicht mehr so gut auf den Effzeh einstellen können und auch während des Spiels nicht sicher sein können, dass alles so passiert wie vorhergesagt.

Marc Stendera im Zweikampf gegen Filip Mladenovic. (Foto: Jörg Schüler)
Filip Mladenovic. (Foto: Jörg Schüler)

Einzig gegen Stuttgart ging der Matchplan nicht auf. Aus zwei Gründen: Erstens, weil sich die Kölner das Spiel durch individuelle Fehler selbst kaputt machten. Zweitens, weil Mladenovic noch nicht von Anfang an auflaufen konnte. War Stuttgart ein Hallo-wach-Spiel für den FC zu Beginn der Rückrunde? “Das finde ich überhaupt nicht”, sagt Stöger. “Wir haben es Stuttgart relativ einfach gemacht. Wenn ich sehe, wie Stuttgart seine anderen Spiele gewinnt, muss ich sagen, in der Relation haben wir uns gut verkauft, weil wir das Spiel selbst verloren haben. Einen Umdenkprozess nach dem Spiel hat es deswegen nicht gegeben.”

Mit neuer Leichtigkeit ins Derby

Sehr wohl aber Feinjustierungen: erst personell durch die Hereinnahme von Mladenovic, Mavraj und Gerhardt, dann durch eine System-Veränderung auf Dreierkette inklusive der Flexibilität gegen Frankfurt, noch während der ersten Halbzeit wieder auf Viererkette umstellen zu können. Und das ganze derart fließend, dass die Geissböcke nun nach 21 Spieltagen mit 29 Punkten so gut dastehen wie seit 15 Jahren nicht mehr. Ohne Druck geht es nun ins Derby gegen Borussia Mönchengladbach. Die Fohlen stecken in einer Krise, müssen gewinnen, haben die Bürde des Favoriten und des Derbyverlierers aus der Hinrunde. Die Kölner hingegen können mit einer neuen Leichtigkeit des Fußballspielens aufwarten.


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