Der 1. FC Köln hat in letzter Sekunde drei Punkte bei der TSG 1899 Hoffenheim aus der Hand gegeben. Ein Treffer von Simon Zoller reichte nicht, um den Sieg einzufahren. Kevin Volland sorgte mit einem höchst umstrittenen Last-Minute-Treffer in der Nachspielzeit für den unverdienten 1:1-Ausgleich der Gastgeber. Im Anschluss an den Treffer der Hoffenheimer kam es zu einem Handgemenge an der Trainerbank der TSG.
Sinsheim – Das Spiel am Sonntagnachmittag in Sinsheim wird, zusammen mit der Partie von Bayer Leverkusen gegen den VfL Wolfsburg am Freitagabend, wohl zu einer neuen Diskussion in der Bundesliga um Fairplay und die Schiedsrichter führen. Aber dazu später mehr.
Denn der Effzeh hätte die Partie bereits vor der umstrittenen Szene in der Spielminute 90+1 für sich entscheiden können – wenn nicht müssen. Mit Kevin Vogt neben Matthias Lehmann auf der Doppel-Sechs, Simon Zoller auf rechts vor Marcel Risse sowie Yannick Gerhardt links und Leonardo Bittencourt hinter Anthony Modeste bot Köln den Hoffenheimern von Beginn an kaum Räume. Gegen das hohe Pressing der Nagelsmann-Truppe fand die Stöger-Elf schnell ein Mittel und konterte immer wieder über die Außen. Gerade über Risse und Zoller stieß Köln in die gefährliche Zone hinein, erarbeitete sich alleine in den ersten 20 Minuten so fünf Ecken. Nur echte Torgefahr entstand zunächst nicht.
Das änderte sich nach gut 25 Minuten. Auch eine Umstellung der Hoffenheimer von einem 3-4-3 auf ein 4-3-3 half nichts, Köln kam weiter schnell über Außen nach vorne. So in der 27. Minute, als ein Horn-Abschlag über Gerhardt bei Hector landete. Der Nationalspieler flankte, doch Bittencourt rutschte in der Mitte am Ball vorbei, das Leder kullerte nur Zentimeter am langen Pfosten vorbei. In der 37. Minute war es dann Modeste, der bei den Effzeh-Fans für einen Schock-Moment sorgte: Risse setzte Bittencourt in Szene, der den Ball auf den Franzosen weiterleitete. Modeste stand elf Meter vor dem gegnerischen Tor völlig frei vor Oliver Baumann. Doch den Schuss setzte er zum Entsetzen aller Kölner im Stadion rechts am Tor vorbei. So ging es torlos in die Pause, obwohl der FC gegen schwache Hoffenheimer hätte führen müssen.
Nach dem Seitenwechsel ging es zunächst weiter wie vor dem Pausentee, einzig die Torchancen blieben auf Kölner Seite aus. Ein Doppel-Wechsel nach 57 Minuten auf Seiten der Hoffenheimer brachte die Kölner zwar kurzzeitig aus dem Tritt. Vor allem Kevin Volland und der eingewechselte Eduardo Vargas machten nun mehr Dampf. In der 69. Minute aber zogen die Kölner den Gastgebern wieder den Stecker: Ein Traumtor brachte den Effzeh in Führung. Bittencourt spielte Hector auf links mustergültig frei, der Nationalspieler legte mit Übersicht und Präzision im Strafraum zurück auf Zoller und der Angreifer vollendete in aller Seelenruhe zur Führung.
Weiterlesen: Die Szene, die zum Handgemenge führte
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