Neun Punkte lag der FC zu diesem Zeitpunkt in der virtuellen Tabelle vor dem Relegationsplatz. Der Klassenerhalt wäre so gut wie perfekt gewesen mit nun 36 Punkten. Doch dann musste erst Simon Zoller mit Krämpfen raus – für ihn kam Lukas Klünter zu seinem Profi-Debüt. Dann versagten auch Kevin Vogt die Beine, Marcel Hartel kam. Und Hoffenheim auch. Die TSG legte mit dem Mut der Verzweiflung noch einmal alles in die Waagschale. Und wurde belohnt. Ausgerechnet Klünter wurde von Vargas im Mittelkreis gefoult und blieb liegen. Doch weder pfiff Deniz Aytekin noch spielten die Hoffenheimer den Ball ins Aus. Vier (!) Kölner versuchten in der Folge vergeblich, Andrej Kramaric zu stoppen. Der zog vom Strafraumeck ab, Timo Horn ließ den Ball unglücklich prallen und Volland grätschte das Leder über die Linie.
Es ist an der Zeit, die Dinge zu beenden
Was folgte, war ein Handgemenge, über das noch zu reden sein dürfte. Peter Stöger, Jörg Schmadtke und der ebenfalls ausgewechselte Leonardo Bittencourt (für ihn war Pawel Olkowski gekommen) stürmten wutentbrannt auf die Trainerbank der TSG zu. Heftige Diskussionen folgten, der Vierte Offizielle Christian Bandurski versuchte vergeblich, die Streithähne voneinander zu trennen. Die Kölner empörten sich, 1899 hätte den Ball ins Aus spielen müssen, da Klünter eindeutig getroffen worden war. Die TSG hingegen bejubelte ihren im Abstiegskampf so wichtigen Ausgleichstreffer.
Peter Stöger kommentierte hinterher: „Ich war Freitag in Leverkusen. Da gab es eine ähnliche Situation. Es ist an der Zeit, die Dinge zu beenden“, forderte der FC-Coach. Es müsse künftig im Ermessen der Schiedsrichter liegen zu entscheiden, ob das Spiel unterbrochen werde. Köln jedenfalls werde künftig keine Bälle mehr ins Aus spielen, wenn jemand am Boden liegt. „Wir haben den Fairplay-Gedanken mitgetragen, aber nun werden wir künftig auch weiterspielen.“ Allerdings hätten auch seine Spieler nach dem Foul weiterspielen können, denn der Ausgleichstreffer wäre zu verhindern gewesen. So musste der FC zwei Punkte liegen lassen und mit einem Unentschieden heim fahren.
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