Heintz’ Vorgänger bei den Geissböcken, Kevin Wimmer, fand nach seinem Wechsel auf die Insel eine gänzlich andere Situation vor. Die Spurs bezahlten zwar rund sieben Millionen Euro für die Dienste des Österreichers, doch für die Klubs aus der Premier League war Wimmers Ablöse eher ein Kleckerbetrag als ein nennenswerter Transfer. Kein Wunder also, dass Wimmer in London nicht sofort Stammverteidiger wurde. Der 23-Jährige sollte vielmehr als Perspektivspieler an den englischen Fußball herangeführt werden.
Wimmer sitzt hinter belgischem Top-Duo fest
So fand sich Wimmer meist nur auf der Bank wieder, in den ersten 20 Liga-Spielen sogar 13 Mal auf der Tribüne. Wimmer hatte das Pech, dass mit Toby Alderweireld und Jan Vertonghen zwei absolute Top-Verteidiger und gleichzeitig das eingespielte Innenverteidiger-Duo der belgischen Nationalmannschaft vor ihm standen. Wimmer blieb lange Zeit nur die Position des Backups, erst, als sich Vertonghen verletzte, konnte Wimmer in neun Spielen am Stück von Beginn an zeigen, was er konnte: sechs Siege, zwei Unentschieden und nur eine Niederlagen beweisen, dass Wimmer in dieser Zeit seine Premier-League-Klasse unter Beweis stellte.
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Dennoch wird er sich auch in der kommenden Saison – dann nicht nur in der Liga, sondern auch in der Champions League – wohl wieder hinten anstellen müssen. Es sei denn, Wimmer erliegt dem Ruf eines anderen Klubs. Borussia Dortmund und der VfL Wolfsburg sollen über den Österreicher nachdenken. Sehen wir Wimmer also schon nächste Saison wieder in der Bundesliga? Eigentlich kaum vorstellbar, immerhin war für den 23-Jährigen mit dem Wechsel nach England ein Traum in Erfüllung gegangen. Diesen dürfte er nicht nach einem Jahr bereits wieder begraben, zumal er aus Kölner Zeiten weiß, dass ein Durchbruch manchmal mehr als eine Saison lang dauert.
Heintz macht Wimmer vergessen
Wimmer und Heintz – die beiden Spieler haben zwei gänzlich unterschiedliche Spielzeiten hinter sich. Aus Sicht des 1. FC Köln haben Jörg Schmadtke und sein Team mit dem Spielertausch aber alles richtig gemacht, dem Klub durch den Wimmer-Verkauf eine ordentliche Stange Geld zugeführt, verhältnismäßig wenig davon für einen Nachfolger ausgegeben und gleichzeitig durch die Vertragsverlängerung mit Heintz einen bemerkenswerten Vermögenswert geschaffen. Zudem hat Heintz die sportliche Lücke, die Wimmer hinterlassen hatte, mehr als adäquat ersetzt.
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