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Wieder Mensch sein: Overaths Suche nach Frieden

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Wolfgang Overath. (Foto: GBK)

Das Buch ist ein Teil des Strebens aller Seiten, sich fünf Jahre nach dem Bruch zu versöhnen. Autor Schmidt sagt: “Wolfgang Overath ist gerne der Chef.” So sei es auch bei der Entstehung des Buches gewesen, obwohl der 72-Jährige doch eigentlich gar nicht hatte zulassen wollen, dass so ein Werk erscheint. Nun ist es draußen, und es schmeichelt der FC-Ikone. Er selbst sagt zwar, es bislang nicht gelesen zu haben. Er dürfte jedoch ziemlich genau wissen, was auf den 200 Seiten geschrieben steht. Und es dürfte ihm gefallen.

Ich brauchte Zeit, um zu meinem Verein zurückzufinden

Es ist auch eine Arbeit an Overaths Vermächtnis, der Wunsch, dass die Person wieder häufiger im Mittelpunkt steht, der Spieler, der Mensch, nicht mehr der Präsident. „Ich habe immer viel von meinen Mitspielern, Mitarbeitern, Kameraden und Freunden verlangt. Ich war auf dem Platz auch schon mal ungerecht. Aber abseits des Platzes sind trotzdem Freundschaften fürs Leben entstanden.“ Es sind diese Sätze des einstigen Weltklasse-Fußballers, die den Wunsch erahnen lassen, dass Overath Frieden schließen möchte. Vor allem mit dem FC, mit seinem Verein.

Wolfgang Overath. (Foto: GBK)
Wolfgang Overath. (Foto: GBK)

„Werner Spinner hat mich immer wieder versucht dazu zu bringen, ins Stadion zu gehen – nicht erst seit drei Monaten. Das muss ich klar sagen”, sagt Overath und räumt damit ein, dass der Effzeh schon lange an einer Aussprache arbeitet. “Ich brauchte Zeit, um zu meinem Verein zurückzufinden. Jetzt scheint es so zu sein, als ob es auf die Zielgerade zugeht.”

Noch immer tobt im Ex-Präsidenten ein Widerstreit, man spürt es in den Momenten, in denen er nach seinen Fehlern gefragt wird. Er sträubt sich, die Dinge sind noch nicht geklärt und werden es vielleicht auch nie. „Ich möchte mit Werner Spinner über Dinge reden, die der Verein nach außen anders kommuniziert hat, als ich sie sehe.“ Welche das sind, lässt er offen. Im Buch wird erwähnt, dass er noch immer der Überzeugung ist, den Klub mit weniger Schulden übergeben zu haben als jene, die er bei seinem Amtsantritt vorgefunden hatte.

Versöhnung an Spinners Geburtstag?

Dies dürfte auch heute noch der Sicht der amtierenden Klub-Bosse widersprechen. Ob es aber ein Hindernis ist auf dem Weg zur Versöhnung? Eher nicht mehr. Und wer weiß? Vielleicht kommt es ja sogar zu einem Kuriosum: Wie außergewöhnlich wäre es, wenn Overath am 30. Oktober beim Heimspiel des Effzeh gegen den HSV erstmals wieder im Stadion wäre? Am Tag des 68. Geburtstags von Werner Spinner. Es wäre ein wahrlich besonderer Anlass zur Feier.


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