Leonardo Bittencourt wird am Samstag gegen den FC Ingolstadt wohl sein Comeback feiern. Der Linksaußen des 1. FC Köln hatte die letzten drei Partien verletzt gefehlt. Nun ist er wieder da und will mit dem Effzeh an die Erfolge der letzten Wochen anknüpfen.
Köln – Der 22-Jährige spielt seine zweite Saison bei den Geissböcken. Seine Frühform war bemerkenswert, nun will er nach vierwöchiger Pause wieder daran anknüpfen. Auch, weil er größere Ziele im Blick hat. Welche, verriet er im GBK-Interview.
GBK: Herr Bittencourt, Sie betonen immer wieder, wie gut die Stimmung in der Mannschaft ist. Aber ist es wirklich möglich, dass sich so viele unterschiedliche Charaktere tatsächlich so gut verstehen?
LEONARDO BITTENCOURT: Ich weiß, was Sie meinen. Ich habe auch schon in Mannschaften gespielt, in denen die Spieler gesagt haben, was die Öffentlichkeit hören wollte. Das Team sei intakt, alles funktioniere, aber in der Kabine war es dann doch etwas anders. Aber hier beim FC ist es uns fast schon unangenehm, weil jeder von außen sieht, dass es wirklich so ist. Jeder steht morgens auf und freut sich, weil er weiß, dass es gleich in der Kabine wieder abgeht. (lacht)
Wie darf man sich das vorstellen?
Wir machen Spaß, haben gute Laune. Es gibt nicht ein, zwei Spaßmacher, auf die wir warten müssen, ehe was los ist. Auf der anderen Seite geht aber auch nicht jeden Tag der Clown durch die Kabine. Wir sind einfach immer gut drauf, und das nehmen wir dann bei jedem Training mit auf den Platz. Dort arbeiten wir als Team fokussiert und konzentriert. Das ist sicher ein Schlüssel zum Erfolg. Wenn jeder bereit ist, für den anderen zu kämpfen, kannst du eben auch gegen Teams wie die Bayern oder Dortmund bestehen, die eigentlich viel mehr individuelle Qualität haben. Davon leben wir. Die Mannschaft schlägt die Einzelspieler.
Ich plane länger und möchte länger hier bleiben
War dieses Gefühl auch mitentscheidend für Ihre Vertragsverlängerung?
Beim Fußball ist das zwar immer schwer, weil man nicht weiß, was morgen passiert. Aber ich habe bewusst langfristig unterschrieben, weil ich länger plane und länger hier bleiben möchte. Ich habe jetzt noch fünf Jahre Vertrag und kann mich voll und ganz auf den 1. FC Köln konzentrieren. Meine Aufgabe ist, der Mannschaft zu helfen und mich selbst gut zu entwickeln. Dafür wurde ich geholt. Und wenn alle an einem Strang ziehen, das sieht man gerade, wird es hier auch weiterhin bergauf gehen.
Peter Stöger hat junge Spieler in der heutigen Zeit als „Aktien“ bezeichnet, die ihren Wert steigern. Wie denken Sie als 22-Jähriger darüber?
Ach, ich glaube, dass wenn ich gut Fußball spiele, alles andere von ganz alleine kommt. Wir sind eine junge Truppe, und wenn wir zusammen erfolgreich sind, steigern wir auch unseren Wert. Jeder einzelne kann dann von dieser Wertsteigerung etwas abhaben. Natürlich habe ich meine persönlichen Ziele, aber die kann ich nur erreichen, wenn mir meine Mannschaft dabei hilft.
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