Aufgrund der namenhaften Konkurrenz im französischen Sturm ist die fehlende Berücksichtigung nachvollziehbar. Verwunderlich ist viel mehr, dass ein FC-Neuzugang in der Heimat um einiges bekannter zu sein scheint als Modeste – und das trotz (oder gerade wegen) seiner jungen Jahre: “Sehrou Guriassy ist in Frankreich bekannter als Anthony Modeste”, sagte Bof. “Natürlich kennen Tony alle, die sich intensiv mit dem europäischen Fußball befassen. Aber die normalen Leute kennen Modeste nicht. Einige Zeitungen haben über ihn berichtet, weil er so viele Treffer erzielt hat. Aber viele Franzosen haben sich gefragt: Wer ist Anthony Modeste?”
In Frankreich glauben einige, sein Talent würde nicht für den deutschen Fußball ausreichen
Ganz anders sieht das bei Sehrou Guirassy aus: “Man hat schon einiges von ihm gehört. Er ist noch ein junger Spieler, natürlich muss man seine Entwicklung abwarten.” Der 20-Jährige kam erst im Sommer in die Domstadt, in Frankreich war der Stürmer für Stade Laval, OSC Lille und AJ Auxerre aktiv. Trotz seines jungen Alters hat Guirassy in Frankreich schon eine größer Bekanntheit erlangt als Team-Kollege Modeste. Bof warnt jedoch vor zu hohen Erwartungen an den Neuzugang: “Sehrou muss sich in Köln und der Bundesliga erst etablieren. In Frankreich glauben einige, sein Talent würde nicht für den deutschen Fußball ausreichen. Aber er ist ein Kämpfer-Typ.”
Der 1. FC Köln genoss in Frankreich bisher nur wenig Aufmerksamkeit. Das hat sich nun geändert. Schon vor einigen Wochen waren Medienvertreter aus Frankreich zu Gast am Geissbockheim: “Bei uns kennt man natürlich Teams wie Bayern München und Borussia Dortmund. Ansonsten sind die Klubs nur interessant, wenn Franzosen in der Mannschaft spielen. Wie zum Beispiel beim 1. FC Köln.” Mit Modeste und Guirassy hat der Effzeh gleich zwei Franzosen in seinen Reihen. Das hat in der Heimat der beiden Angreifer dazu geführt, dass die “L’Équipe” eigens einen Reporter nach Köln entsandt hat.
Wilfrid Bof drückt den Geissböcken jedenfalls die Daumen: “Es ist toll für den Verein, dass es momentan so gut läuft. Wenn Anthony und das Team weiter gut spielen, glaube ich schon, dass Köln unter den Top fünf der Liga landen kann”, sagte Bof, kurz bevor er ins Taxi in Richtung Hauptbahnhof stieg. In Frankreich traut man dem Effzeh offensichtlich einiges zu.
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