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Defensivschwäche: War der Mavraj-Verkauf ein Fehler?

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Mergim Mavraj im Spiel gegen den HSV. (Foto: MV)

Und zuletzt bleibt die Frage, ob sich der Effzeh im Winter nicht zusätzlich eine Baustelle selbst eröffnete, die man besser geschlossen gelassen hätte. Als Mergim Mavraj zum Hamburger SV wechselte, rieben sich selbst einige FC-Spieler etwas verwundert die Augen. Schließlich war Mavraj Stammspieler und Leistungsträger in der Kölner Defensive. Egal ob als linker oder rechter Innenverteidiger, in einer Vierer- oder Dreierkette, der Routinier spielte. Und das zuverlässig auf hohem Niveau. Souverän am Ball, kaum zu bezwingen in der Luft, robust im Zweikampf, laut in der Organisation und Führung der Mitspieler.

Mavraj könnte sich kurzfristig als Fehler erweisen

Abseits des Platzes gehörte der Albaner zwar nicht zu den Anführern und Lautsprechern. Auf dem Rasen hingegen war er ein wichtiges Puzzlestück, das schließlich für rund 1,8 Millionen Euro unter dem Weihnachtsbaum des HSV landete. Finanziell, das bestätigte Sportchef Jörg Schmadtke später, war ein Verkauf des 30-Jährigen bei einer Restlaufzeit des Vertrags von einem halben Jahr zwar gewinnbringend, aber keine wirtschaftliche Notwendigkeit. Der Effzeh hätte den Verteidiger zum Bleiben bewegen können.

Stattdessen verpflichtete man mit Neven Subotic einen Spieler, der in Normalform sportlich zwar über jeden Zweifel erhaben ist, allerdings aus einer elfmonatigen Pause nach Köln kam. Es war klar, dass der Serbe nicht sofort einsatzbereit sein würde. Die ersten drei Partien verpasste er, und noch immer arbeitet sich Subotic an seine alte Form heran. Es ist unbestritten, dass Subotic auf lange Sicht ein echter Gewinn für den Effzeh sein könnte. Doch zuletzt verzichtete Stöger erst einmal wieder auf den Routinier. War es also zumindest kurzfristig ein Fehler, Mavraj gehen zu lassen und dafür einen Spieler zu verpflichten, der erst langfristig wird helfen können – sollte er überhaupt beim 1. FC Köln bleiben?

Die Wette auf Subotic bleibt eine Frage für die Zukunft

Mavrajs Abgang ist nicht der einzige Grund, warum die Geissböcke in den vergangenen Wochen defensiv so viel größere Probleme hatten als noch vor der Winterpause. Die Verletzungsmisere zeigt, wie sehr die Defensivleistung nicht nur von der Viererkette abhängig ist, sondern auch davon, welche Qualitäten auch die Offensivspieler mitbringen. Dennoch hätte Köln mit einem formstarken Mavraj in der Rückrunde mehr Optionen in der Defensive gehabt, einen zuverlässigen Innenverteidiger mehr im Kader und die Sicherheit, dass die Eingespieltheit der Abwehrreihe nicht verloren geht. Ob sich die Wette auf Subotic in Zukunft auszahlen wird, wird sich erst im Sommer zeigen. Bis dahin müssen die Geissböcke noch fünf Spiele bestmöglich absolvieren. Ohne Mavraj, aber in der Hoffnung, dass vor allem auch das Mittelfeld wieder mehr zur Stabilität und Sicherheit beitragen wird.


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