Teile der Fan-Szene in der Bundesliga und der Deutsche Fußball-Bund gehen einmal mehr auf Konfrontationskurs. Beide Seiten zeigen sich unnachgiebig und uneinsichtig. Ein Dialog erscheint unmöglich – und auch nicht erwünscht. In Köln steht der Effzeh beispielhaft zwischen den Stühlen.
Köln – Das Spiel zwischen der U21 des 1. FC Köln und Rot-Weiß Essen war noch nicht angepfiffen, da ertönte aus dem Fanblock der Gastgeber: “Dietmar Hopp, du Sohn einer Hure!” Ein Gesang, der keiner weiteren Erläuterung bedarf, nicht zum Spiel gehörte, aber ohne Zweifel eine Reaktion auf die Vorkommnisse des vergangenen Wochenendes waren.
Es kann lauter werden, wenn es die nötige Beachtung findet
Damit war der Abend aber nicht erledigt. Im Laufe der zweiten Hälfte brannten die Ultras des Effzeh ein wahres Feuerwerk ab, der Fanblock erleuchtete in grellem Rot, als einige Anhänger sich vermummten und Bengalos zündeten. Die Folge: Die Polizei sperrte den Block nach Spielschluss ab, hielt die Fans bis tief in die Nacht vor Ort und nahm die Personalien von insgesamt 173 Personen auf. So ging nur drei Tage nach dem Spiel der Profis gegen Hoffenheim eine weitere FC-Begegnung aufgrund von Vorkommnissen neben dem Platz unrühmlich zu Ende.
Der Eindruck täuscht nicht: Die erneute Provokation, diesmal im kleineren Rahmen in der Regionalliga, war gezielt gesteuert, von den beteiligten Fans in Kauf genommen und sollte ein weiteres Zeichen dessen sein, was der Südkurve 1. FC Köln e.V. am folgenden Tag auf seiner Website kommunizierte: “Einige Pöbeleien werden mit der Zeit langweilig und verstummen. Andere können auch mal lauter werden, wenn sie die nötige Beachtung finden”, ist dort zu lesen.
Der DFB zieht die Rolle des Stärkeren durch
Um diese Beachtung kämpfen diese Fans, die nun in der Kritik stehen, mit gefährlichen Mitteln. Sie kämpfen zudem gegen einen Gegner, der sich ebenso unnachgiebig zeigt – und wohl am Ende am längeren Hebel sitzen wird. Der Deutsche Fußball-Bund hat sich durch seine jüngsten Entscheide in Sachen Sportgerichtsbarkeit noch angreifbarer gemacht also zuvor, zieht seine Linie aber durch. Komme, was wolle. Und genau da liegt das Problem.
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