Sein Jubellauf endete in den Armen von Peter Stöger: Als Jhon Cordoba aus 40 Metern das 1:0 für den 1. FC Köln beim FC Arsenal (Endstand 1:3) erzielt hatte, lief er mit ausgestrecktem Arm und Zeigefinger auf den FC-Coach zu und fiel ihm um den Hals. Die Erlösung für Cordoba?
London – Er zögerte keine Sekunde, seine Ballannahme, die Drehung, der Schuss, ohne noch einmal zu gucken: Cordoba wusste, dass David Ospina zu weit aus seinem Tor geeilt war. Der Kolumbianer wusste, dass er nicht zögern durfte. Er schoss und traf ins Herz – ins kölsche Herz.
Er hat sich nach dem Tor bei allen bedanken wollen
Nach seinem Elfmeter-Tor im DFB-Pokal bei der Leher TS nun sein Europa-League-Debüttor für die Geissböcke. Zwar verlor der Effzeh mit 1:3, doch Cordoba machte ein starkes Spiel und belohnte sich mit dem sehenswerten Tor. “Für Jhon freut es mich ganz besonders, dass er so ein Traumtor geschossen hat”, sagte Timo Horn später. “Er musste viel einstecken in den letzten Wochen. Das Tor dürfte ihm Auftrieb geben.”
Darauf hoffen alle beim Effzeh. Der Druck wird zwar nicht geringer, schließlich hat Köln nun schon vier Spiele in Folge verloren und muss am Sonntag bei Borussia Dortmund endlich punkten. Doch Cordoba hat nun das Zutrauen, auch in Köln erfolgreich sein zu können. “Es war ein perfektes Tor”, sagte Peter Stöger nach der Partie. “Er ist in einer Situation, in der er an Anthony Modeste gemessen wird. Das ist für ihn nicht leicht. Er hat sich nach dem Tor bei allen bedanken wollen, weil er hier die Zeit und das Vertrauen bekommt.”
Vaterfigur Stöger – wie schon bei Modeste
Stöger stüzte Cordoba ganz bewusst nach den drei torlosen Bundesliga-Spielen und den vergebenen Großchancen gegen Gladbach, Hamburg und Augsburg. Auch gegen Arsenal durfte der 24-Jährige ran und bedankte sich mit einem Tor und der Extra-Umarmung für den Coach. “Ich hoffe, dass es ihm weiter so gelingen wird”, sagte Stöger. “Er hat ein sehr gutes Spiel gemacht, war immer robust, immer unangenehm, wir sind sehr zufrieden mit ihm.”
Ist bei Cordoba damit der Knoten geplatzt? Noch immer hängt die Erinnerung an Anthony Modeste über dem Neuzugang. Doch auch der Franzose hatte seine Probleme in Köln, kam nach einem schwierigen Jahr in Hoffenheim nach Köln. Stöger baute den Torjäger auf, hielt auch zu ihm, als dieser acht Spiele in Folge in der Hinrunde 2015/16 nicht traf. Diese Treue zahlte Modeste bekanntlich zurück und ließ erst jüngst erneut aus China wissen, dass Stöger wie ein Vater zu ihm gewesen sein. Dieses Gefühl scheint auch Cordoba bereits zu verspüren.
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