Bochum zieht die Reißleine – Übernimmt Kölns Rekord-Trainer?

Nach der späten 1:2-Niederlage beim 1. FC Köln trennt sich der VfL Bochum wohl von Trainer Thomas Letsch. Nachfolger soll Kölns Rekordtrainer Peter Stöger werden.

Am 22. Spieltag sah die Welt für den VfL Bochum noch in Ordnung aus. Die Mannschaft hatte gerade einen überragenden 3:2-Sieg über den FC Bayern gefeiert und lag neun Punkte vor dem Relegationsrang und zehn vor dem direkten Abstiegsplatz. Der Klassenerhalt schien mit 25 Punkten zwölf Spieltage vor dem Saisonende nur noch Formsache zu sein.

Nun, sechs Runden später, hat sich das Blatt für die Bochumer jedoch gewaltig gewendet. Seither holten das Team nur noch einen Zähler. Zuhause gegen den SV Darmstadt 98 erlebte die Mannschaft den vorläufigen Tiefpunkt, als es nach einer 2:0-Führung am Ende gegen das Tabellenschlusslicht nur 2:2 hieß. Eine Woche später setzte die späte Pleite beim FC jedoch nochmal einen obendrauf.

Aus zehn Punkten Vorsprung während des Spiels auf den FC wurden binnen weniger Sekunden in Müngersdorf nur noch vier – und damit auch auf den direkten Abstiegsplatz. Um die Negativ-Spirale kurz vor dem Saisonende noch einmal aufzuhalten, haben die Bochumer noch einmal personelle Konsequenzen gezogen.

Am Montag gab der Verein die Trennung von Thomas Letsch bekannt. “Wir wissen um die Verdienste von Thomas Letsch sowie Jan Fießer und danken ihnen ausdrücklich für ihre geleistete Arbeit. (…) In unserer aktuellen Situation haben wir nicht mehr die Überzeugung, es in der bisherigen Konstellation zu schaffen”, sagte Geschäftsführer Patrick Fabian.

Stöger Top-Favorit auf Bochum-Posten

Und während sich zunächst die Anzeichen verdichteten, nach denen Stefan Kuntz die Bochumer vor dem Abstieg bewahren sollte, sickerte am Vormittag ein gänzlich anderer Name durch: Wie Sky berichtet, sollen die Bochumer mit Ex-FC-Trainer Peter Stöger vor einer Einigung stehen. Demnach gehe es aktuell nur noch darum, dass Stögers aktueller Verein Admira Wacker die Freigabe für einen Wechsel erteile. Beim österreichischen Zweitligisten ist der 57-Jährige seit dem 1. Juli 2023 Sportdirektor.

Reviersport berichtet derweil, dass auch noch andere Kandidaten – darunter Ex-Union-Berlin-Trainer Urs Fischer – im Rennen seien. Stöger sei laut Aussage von Sky-Reporter Patrick Berger jedoch Top-Favorit auf den Cheftrainer-Posten, wenngleich der Trainer zunächst lediglich eine “Retter”-Affgabe bis Saisonende übernehmen soll.

1616 Tage war Peter Stöger beim 1. FC Köln im Amt – damit hält der Trainer noch immer den vereinsinternen Rekord. Nun könnte ausgerechnet der beim FC nach wie vor so beliebte Österreicher einen direkten Konkurrenten der Geißböcke im Kampf um den Klassenerhalt noch einmal zu neuem Leben erwecken.