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Darum bleibt Müngersdorf die erste Option

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Das RheinEnergieStadion bei Nacht. (Foto: GBK)

Ein Ausbau um 8.000 Plätze für 100 Millionen Euro? Das war laut 1. FC Köln das Ergebnis der Machbarkeitsstudie für eine Erweiterung des RheinEnergieStadions samt verschließbarem Dach. Ein wirtschaftlicher Wahnsinn, den der Effzeh nicht gehen wird – und trotzdem in Müngersdorf bleiben will?

Köln – Der Effzeh steckt in der Zwickmühle, das wurde am Montagabend auf der Mitgliederversammlung in der Lanxess Arena deutlich. Immer wieder fielen die Worte “Tradition” und “Professionalität” in einem Satz, eine Gratwanderung, die kaum offener zutage trat als in der Stadionfrage: Bleibt der FC über 2024 hinaus an dem traditionsreichen Standort, der seit 1921 im Kölner Sport verankert ist? Oder zieht es die Geissböcke in ein neues Stadion, weil es die wirtschaftlichere Entscheidung sein könnte? Seit Montag ist klar: Ein Neubau muss nicht wirtschaftlicher sein.

Das müssen Sie, liebe Mitglieder, auch von uns verlangen

“Das RheinEnergieStadion ist architektonisch eines der schönsten Stadien Deutschlands und mit am stimmungsvollsten”, sagte Geschäftsführer Alexander Wehrle vor den über 6000 Anwesenden. “Aber diese Architektur ist nicht zukunftsfähig, wenn wir 10,5 Millionen Euro Miete zahlen, nur einen Bruchteil der Ticket-Nachfragen erfüllen können und das dadurch verlorene Geld nicht in Mannschaft investieren können. Deswegen wäre es fahrlässig, nicht über Alternativen nachzudenken. Das müssen Sie, liebe Mitglieder, auch von uns Verantwortlichen verlangen.” Wehrle und auch Präsident Werner Spinner wurden am Montagabend nicht müde zu betonen, dass eine Entscheidung für oder gegen Müngersdorf weder gefallen noch der Neubau eines Stadion bereits im Detail geplant sei. Wehrle betonte lediglich, dass ein Verbleib in Müngersdorf unter den aktuell vorherrschenden Bedingungen über 2024 nicht denkbar sei.

Der entscheidende Knackpunkt in der FC-Argumentation ist: Für die aktuell über zehn Millionen Euro Pacht pro Jahr könnte der Klub beispielsweise einen Bankkredit bedienen, um den Kaufpreis für das RheinEnergieStadion zu stemmen. Spinner sagte: “Seit 2004 hat der FC der Stadt rund 100 Millionen Euro an Pacht und Betrieb an die Stadt gezahlt.” Geld, das die Geissböcke lieber in ein Stadion investieren würden, das dem Effzeh im Anschluss an die Zahlungen auch gehören würde. Deshalb haben Vorstand und Geschäftsführung die Stadionfrage zu einer der “entscheidenden Zukunftsfragen” des Effzeh bestimmt.

Spinner zitiert und unterstützt Südkurve-Aussage

Dabei soll, und das betonten Spinner und Wehrle unisono, Müngersdorf weiter die erste Option bleiben. Spinner zitierte in seiner Rede aus dem offenen Brief, den der Südkurve 1. FC Köln e.V. an den Vorstand geschrieben hatte. “Dieser Sehnsuchtsort aller FC-Fans darf nur aufgegeben werden, wenn sich dies nach sorgfältiger Prüfung und öffentlicher Diskussion als tatsächlich unvermeidbar erweist”, verlas Spinner und fügte an: “Das unterschreibe ich sofort.” Er fügte hinzu: “Aber eines muss auch klar sein: Ohne eine Alternative werden wir nicht in die Verhandlungen mit der KSS über das RheinEnergieStadion gehen.”

Weiterlesen: 15-Mio-Mehreinnahmen versus Pacht-Ersparnis

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