Dass die Probleme, die die Kölner in den ersten Spielen offenbart hatten, nicht von heute auf morgen zu beheben sind, war auch in Hannover zu erkennen. Die Niedersachen kamen zu diversen Großchancen, ließen sie aber liegen. “Es zählt, über kleine Schritte zurück zum Erfolg zu finden”, befand Matthias Lehmann nach den intensiven 90 Minuten in der HDI-Arena. “In den letzten Spielen haben wir uns oft zu schnell einen gefangen.“ Dass man in Köln auch in naher Zukunft nicht mit Schönspielerei rechnen darf, ist für den Kapitän ebenso klar. „Zauberfußball ist weiterhin nicht zu erwarten, sondern harte Arbeit.“
Der Kopf muss mitspielen
Hart arbeiten, damit sich die Abwehr auch in den nächsten Spielen weiter stabilisiert: Hannover fand am Sonntag ein ums andere Mal den Weg vor Timo Horn, meist über die Außenpositionen und nach Standards, die die Kölner schlecht verteidigten. Erstaunlicherweise musste Kölns Nummer eins kaum eingreifen, entweder schossen die Hannoveraner vorbei, ein Kölner Körperteil blockte den Torversuch noch ab oder es rettete, wie beim Kopfball von Salif Sané, die Latte.
Nach sieben nicht gewonnenen Pflichtspielen in Serie und einem Torverhältnis von 2:16 spielt auch der Kopf eine Rolle. Dahin ist die Unbeschwertheit aufgrund des fünften Tabellenplatzes der Vorsaison, die Verunsicherung in den Köpfen der Spieler war gegen die Niedersachen eine Stunde lang in jeder Aktion zu spüren. Für Leonardbo Bittencourt war es daher umso wichtiger, „dass wir die Null gehalten und uns nach dem Seitenwechsel mehr zugetraut haben Fußball zu spielen. Das ist Kopfsache, da müssen wir uns rauskämpfen.“ Timo Horn gab die Leistung aus der zweiten Hälfte als „Marschrichtung für die nächsten Spiele“ an.
Aus einer stabilen Abwehr gefährlich werden
Für Peter Stöger und sein Team lautete Schritt eins in Hannover, defensiv wieder konkurrenzfähig zu werden. Schritt zwei besteht in der Bestätigung dieser Stabilität in den nächsten Spielen gegen Belgrad und Leipzig. Es ist die Rückkehr zu jenem Fußball, der in der Saison nach dem Aufstieg für den Klassenerhalt sorgte. Ein herber Rückschritt im Vergleich zur letzten Saison, jedoch in der aktuellen Lage alternativlos. Erst, wenn der FC seine defensive Sicherheit wiedergefunden hat, kann Schritt drei erfolgen: sich spielerisch wieder an das Niveau der letzten Saison annähern. Offensive Gefahr, so viel ist klar, wird es beim FC in den nächsten Woche nur aus einer geordneten Defensive heraus geben.
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