Heiße Pyro-Show: Bilanz eines besonderen Spiels

Nach dem Spiel beim FC Arsenal hatte man es vermisst: die lobenden Worte der Kölner Verantwortlichen für den Großteil der eigenen Fans. Die Ausschreitungen der 50 Unverbesserlichen vor dem Emirates Stadium hatten überlagert, was zuvor über 10.000 FC-Fans friedlich zu einem Fest gestaltet hatten. Zwei Wochen später, am Donnerstagabend gegen Belgrad, war dies anders.

Trotz der 0:1-Niederlage kam es zum Schulterschluss zwischen Mannschaft und Fans, die Südkurve feierte die Spieler für eine leidenschaftliche, wenngleich unglückliche Leistung gegen Roter Stern. Der FC hatte in der zweiten Halbzeit mit drei Pfostenschüssen und weiteren guten Möglichkeiten alles getan, um doch noch etwas Zählbares aus dem Heim-Comeback in Europa mitzunehmen. Am Ende stand trotzdem die siebte Niederlage im neunten Pflichtspiel in dieser Saison.

Das nötigt mir großen Respekt ab

“Die Fans haben uns überragend gepusht, wir wollten das zurückzahlen”, sagte Leonardo Bittencourt nach dem Spiel. “Die Leistung in der ersten Halbzeit war nicht gut. In der zweiten Halbzeit war es dann fast ein Klassenunterschied. Es ist schade, dass wir die Europa League nicht so genießen können. Aber ich hatte immer wieder Gänsehaut.” Auch Peter Stöger, der bekannt ist für seinen kritischen Blick auf einen Teil der Kölner Fan-Szene, sagte: “Viele Fans sind traurig. Aber genauso viele erkennen an, was die Jungs in den letzten Jahren und auch heute geleistet haben”, sagte der FC-Coach. “Sie stehen zu ihrer Mannschaft und wissen, dass die Jungs die Unterstützung brauchen. Die Fans haben einen sehr feines Gespür dafür. Das nötigt mir großen Respekt ab.”

Schon am Sonntag wird es dieser Unterstützung wohl wieder bedürfen. Dann kommt mit RB Leipzig ein sportlich schwerer und in der Fanszene verhasster Gegner ins RheinEnergieStadion. Im letzten Spiel vor der Länderspielpause Anfang Oktober wollen die Geissböcke dann ihren ersten Sieg einfahren.