Spürbar angeknackst: Den Finger “in einigen Wunden”

“Wir schlagen uns nicht die Köpfe ein. Wir versuchen, Lösungen zu finden in der Art, in der wir immer miteinander umgegangen sind”, erklärte Stöger auf die Frage, was ihm Mut machen würde, die sportliche Talfahrt schon in Hannover zu stoppen. “Diese Art hat uns vor einigen Tagen nach London gebracht. Deswegen kann der Weg nicht so falsch sein und du musst ihn auch in einer schwierigen Phase fortsetzen.” Die Marschroute ist klar: Die Spieler müssen den Glauben an das vier Jahre lang erfolgreiche System zurückgewinnen, weshalb Stöger mit seinen Profis zu den Basics zurückkehren wird.

Alle müssen sich im Klaren sein, dass es eine prekäre Situation ist

In Hannover dürfte der Effzeh den überraschend gut gestarteten Aufsteiger kommen lassen. Hannover 96 lebt von seiner Euphorie nach der Rückkehr in die Bundesliga. Trainer Andre Breitenreiter lässt mutigen Fußball spielen. Das könnte Köln entgegen kommen. In der HDI-Arena werden die Geissböcke versuchen, endlich das erste Mal in dieser Saison zu Null zu spielen und durch Konter zum Erfolg zu kommen. Zurück zu den Wurzeln, mit einer klaren Vorgabe, dass die Fehler aus den letzten Spielen abgestellt werden müssen.

“Du musst die Dinge glasklar ansprechen, sonst gibt es keine Entwicklung”, sagte Stöger. “Wir müssen eine Reaktion zeigen, denn bei aller Ruhe müssen sich alle im Klaren sein, dass es eine prekäre Situation ist. Und der müssen wir uns stellen. Wir müssen den Finger in die Wunden legen, und davon haben wir momentan einige.” Stöger wird freilich nicht alle Wunden gleichzeitig schließen können, keiner beim FC geht von einem Offensivfeuerwerk der Geissböcke in naher Zukunft aus. Doch die Spiele gegen Hannover am Sonntag, gegen Belgrad in der Europa League am Donnerstag und gegen RB Leipzig in einer Woche sollen die Grundlage für einen erfolgreichen Abstiegskampf legen. Denn in diesem, da sind sich beim FC zumindest alle einig, sind die Geissböcke durch den verpatzten Saisonstart bereits angekommen.