[nextpage title=”Kind lässt Hintertür für Heldt-Wechsel offen”]
Martin Kind hat sich am Freitagabend zum Interesse des 1. FC Köln an Horst Heldt geäußert. Der Manager von Hannover 96 soll bei den Geissböcken Nachfolger von Jörg Schmadtke werden. Nun bestätigte der 96-Boss das Kölner Interesse, beschwerte sich aber über schlechten Stil und ließ eine Hintertür offen.
Hannover/Köln – Er hätte dem ganzen Treiben mit einem Machtwort ein Ende setzen können. Doch Martin Kind ließ für einen Wechsel von Horst Heldt zum 1. FC Köln eine Hintertür offen. Als er am Freitagabend bei “Eurosport” gefragt wurde, ob er die klare Ansage tätigen wolle, Heldt müsse auf jeden Fall bleiben, sagte Kind: “Die Ansage ist klar: Wir planen mit Horst Heldt.”
96 kann nicht Kölns Problem lösen
Planungen kann man aber bekanntlich auch über den Haufen werfen. Nämlich dann, wenn es am Ende doch eine Einigung aller Parteien gibt. Kind hatte am Donnerstagmorgen in einem Gespräch mit Heldt vom Kölner Interesse am 96-Sportchef erfahren. Heldt habe dabei “angedeutet, dass er gerne mit dem FC sprechen würde. Das habe ich bestätigt. Sprechen ist immer gut.”
Kind öffnete Heldt am Donnerstag also die Tür, um auch offiziell Gespräche mit Köln führen zu dürfen. Denn inoffiziell war dies bereits geschehen. Nach diesem Türöffner begann Kind unüberhörbar mit dem Pokerspiel um seinen Manager. “Ich weiß, dass der 1. FC Köln ein Problem hat. Wenn sie erwarten, dass 96 das Problem löst, um im Ergebnis eigene Probleme zu schaffen, dann ist das aber kein Geschäftsmodell, über das man ernsthaft diskutieren kann.”
Eine Frage des Nachfolgers bei 96?
Im Klartext dürfte ein Wechsel also erst dann zustandekommen, wenn Hannover selbst einen Nachfolger gefunden hat. Dieser könnte mit Gerhard Zuber schon bereit stehen. Der 41-Jährige kam mit Heldt vom FC Schalke 04 und übernahm bei 96 die Kaderplanung. Auch der ehemalige Bundesligatrainer Martin Andermatt, in einer Rolle als Scouting-Berater bei Hannover installiert, könnte in diese Rolle schlüpfen.
[nextpage title=”Kind verneint Kontakt zum Effzeh”]
Ich empfehle, dass die Herzensangelegenheit 96 ist
Einfach so will Kind seinen Manager aber freilich nicht gehen lassen. “Wir sind sehr zufrieden mit Herrn Heldt”, verteilte der Klubchef der Hannoveraner ein Lob. “Er macht einen guten Job, ist hoch anerkannt. Wir haben einen Vertrag und gemeinsam wollen wir den Vertrag erfüllen.” Dann würzte er seine Aussage noch mit Pathos, hatte er doch gehört, dass Heldt schon verlauten ließ, Köln sei für ihn eine Herzensangelegenheit. “Ich empfehle, dass die Herzensangelegenheit 96 ist und sich noch weiter entwickelt.”
Doch damit dürfte Kind beim gebürtigen Rheinländer auf taube Ohren stoßen. In der kurzen Zeit, in der Heldt bei 96 ist (seit März 2017), gab es bereits mehrfach Irritationen, vor allem wegen der Rolle Andermatts. Nun sollen diese aber ausgeräumt sein. “Wir planen bereits die Rückrunde und die neue Saison”, fügte Kind als weiteren Grund dafür an, dass “eine Entscheidung nicht möglich ist”. Er meinte damit wohl einen Abschied Heldts. Doch weil Zuber und Andermatt in diese Planungen vollumfänglich involviert sind, dürfte auch dieses Argument letztlich nur ein Teil der Verhandlungsstrategie sein.
Der FC hat sich noch gar nicht gemeldet
Am Ende beschwerte sich Kind noch über den Stil, den der 1. FC Köln bis dato an den Tag gelegt hätte. Die Geissböcke hätten, “bevor es in der Zeitung erscheint, mit mir Kontakt aufnehmen können. Das hätte ich erwartet. Dann hätte man diese Schlagzeilen nicht.” Kind betonte: “Der FC hat sich noch gar nicht gemeldet.” Genauso wenig habe Heldt eindeutig gesagt, dass er gehen wolle. Das allerdings scheint bereits gesichert. Aus FC-Kreisen erfuhr der GEISSBLOG.KOELN, dass die Kölner zwar noch mit weiteren Kandidaten sprechen würden. Heldt soll aber der Wunschkandidat für die Schmadtke-Nachfolge sein. Das weiß wohl auch Kind, weshalb die Verhandlungen schwierig werden dürften. Sie sind seit den Aussagen des 96-Bosses jedenfalls eröffnet.
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