“Und Ihr wollt raus aus Müngersdorf”, erschallt es seit Monaten immer wieder bei Heimspielen des 1. FC Köln. Die hämischen Rufe der Fans gelten den Vereinsbossen, die laut über den Bau eines neuen und größeren Stadions nachdenken. Doch der sportliche Absturz führt nun dazu, dass selbst das aktuelle RheinEnergieStadion nicht mehr gefüllt werden kann.
Köln – Das letzte Heimspiel des Jahres war in den vergangenen Jahren ein vorweihnachtliches Fest für die Geissböcke und ihre Anhänger. Ausverkauftes Haus, volle Ränge, viel los auf dem Rasen, inklusive einer Verabschiedungsrunde mit einem Banner, das die Spieler vor sich her trugen und den Fans zuwinkten. Die Ehrenrunde gab es nach dem 1:0 über den VfL Wolfsburg tatsächlich, doch nicht nur das Banner mit den Weihnachtswünschen fehlte. Auch auf den Rängen fehlten viele tausend Anhänger.
Zuschauerschnitt unter dem vor fünf Jahren
Gerade einmal 41.100 Zuschauer waren am Samstagnachmittag nach Müngersdorf gekommen, um sich das letzte Heimspiel des Jahres anzuschauen. Zuletzt gab es so wenige Besucher im RheinEnergieStadion in der Zweiten Liga am 17. August 2013, also vor vier Jahren und vier Monaten. Der damalige Gast hieß SV Sandhausen. Seitdem strömten immer mehr Zuschauer nach Müngersdorf, sorgten für eine Auslastung von durchschnittlich über 97 Prozent und einem Zuschauerschnitt von mindestens 48.500 pro Saison in der Bundesliga.
Der sportliche Absturz sorgte nun aber dafür, dass einige Fans die Lust am Effzeh verloren haben. In den letzten drei Heimspielen gegen Hertha BSC (47.800), den SC Freiburg (45.100) und Wolfsburg (41.100) zeigte sich ein Zuschauerschwund, der der Trostlosigkeit der Geissböcke in der Liga entsprach. Nach der anfänglichen Euphorie der Saison durch die Qualifikation für Europa sank der Zuschauerschnitt in den ersten acht Heimspielen der Saison auf 47.613. In der Rückrunde stehen noch einmal neun Heimspiele an. Es wird wohl einen sportlichen Aufschwung benötigen, um die Kölner Fans wieder an den Spieltagen nach Müngersdorf zu locken. Andernfalls droht schon in dieser Spielzeit ein zweitligareifer Zuschauerschnitt mit den damit verbundenen Millionen-Einbußen durch fehlende Ticketeinnahmen. Zur Erinnerung: In der letzten Abstiegssaison 2011/12 kamen immerhin noch durchschnittlich 47.719 Fans zu den 17 FC-Heimspielen. Schon jetzt liegt der Schnitt unter dem damaligen Wert.
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