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Lange spielte Claudio Pizarro beim 1. FC Köln keine große Rolle. Ende September war der vereinslose Angreifer in die Domstadt gewechselt. Doch statt mit Toren fiel der Stürmer durch Verletzungen auf. In den vergangenen Wochen zeigte seine Formkurve jedoch deutlich nach oben. Endlich.
Köln – Es lief die siebte Spielminute in der Partie gegen den VfB Stuttgart. Marco Höger erkämpfte sich in der Hälfte der Schwaben einen Ball und leitete diesen zu Yuya Osako weiter. Der Japaner bediente Pizarro im Strafraum. Der 39-Jährige nahm das Zuspiel an, schaute kurz hoch und versenkte den Ball trocken im rechten unteren Eck zum 1:0.
Von Rekord zu Rekord
Mit seinem Debüt-Treffer brach Pizarro einen weiteren Rekord in seiner beeindruckenden Vita. Auch in seiner 19. Profisaison in Folge erzielte der Peruaner einen Erstliga-Treffer. Zudem ist er mit 39 Jahren der viert-älteste Torschütze der Bundesliga-Geschichte. Doch nicht nur wegen seines Treffers ist Pizarro endlich wertvoll für den 1. FC Köln.
Gegen den VfB Stuttgart stand der Peruaner zum zweiten Mal in dieser Saison in der Startelf. FC-Trainer Stefan Ruthenbeck setzte Pizarro ein einer neuen Rolle ein – leicht versetzt hinter Stoßstürmer Simon Terodde. Er sollte die Halbräume besetzen, um so die kompakte Defensive der Schwaben zu knacken. Der Plan ging auf.
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Er kann das einfach
“Die neue Idee mit Claudio funktioniert dann einfach direkt. Er hat das bei Bayern München häufig gespielt. Er kann das einfach. Daran haben wir uns erinnert”, sagte Ruthenbeck am Montagvormittag. Tatsächlich war der 39-Jährige gerade in den ersten 45 Minuten unheimlich präsent. Er holte sich Bälle aus der Tiefe und hatte immer wieder gute Ideen in der Nähe des Sechzehners.
Schon gegen Hannover 96 hatte der Angreifer auf sich aufmerksam gemacht. Kurz vor Schluss der Partie war der Peruaner ins Spiel gekommen und erzielte in der Nachspielzeit per Flugkopfball den vermeintlichen Siegtreffer. Doch Flankengeber Marcel Risse hatte leicht im Abseits gestanden. Das Tor zählte nicht.
Endlich angekommen?
Gegen Stuttgart gab Pizarro vier Torschüsse ab, sein erster landete zum 1:0 im Tor. Zudem gewann der Angreifer 67 Prozent seiner Zweikämpfe und 68 Prozent seiner Zuspiele kamen an. Der 39-Jährige spulte knapp 8 Kilometer ab. Das hohe Pensum hat Spuren hinterlassen: “Heute fragen wir ihn besser nicht, wie es im geht. Am Mittwoch sehen wir, wie weit er regeneriert ist”, sagte der FC-Coach am Tag nach dem Spiel.
Erst vor zwei Wochen hatte Pizarro in einem Interview mit dem “Kölner Stadt-Anzeiger” seiner Unzufriedenheit über seine Reservistenrolle Luft gemacht: “Natürlich habe ich mir das anders vorgestellt. Ich bin fit und fühle mich gut. Es ist schade, ich will spielen. Aber das entscheidet nun einmal der Trainer”, hatte er gesagt und angefügt: “Sollte ich die Chance bekommen, werde ich meinen Job machen.” Nun hat Pizarro seine Chance erhalten – und bis jetzt hat er Wort gehalten.
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