Max Weuthen ist seit Dezember der Athletik-Coach der FC-Profis. (Foto: Bopp)

Auch bei der U21: Probleme beim Athletik-Training

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Dass die Profis des 1. FC Köln ein Fitnessproblem hatten, ist inzwischen bekannt. Doch auch die U21 des Effzeh startete katastrophal in die letzte Saison und stieg in der Folge fast ab. Die Situation bei den Jung-Geissböcken war weit komplexer. Doch auch dort gab es Diskussionen um die Athletikabteilung.

Köln – Man muss sich vorstellen, dass ein Profi des 1. FC Köln in der Regionalliga bei der zweiten Mannschaft Spielpraxis sammeln will und plötzlich gänzlich andere Bedingungen vorfindet, als es für einen Klub wie den Effzeh üblich gewesen wäre. So passiert in der zurückliegenden Saison.

Ein Profi-Klub ohne professionelle Athletikabteilung

Wie der GEISSBLOG.KOELN erfuhr, fehlte in den ersten Wochen der Saison 2017/18 bei der U21 die Betreuung der Mannschaft durch Athletiktrainer während des Spieltags. Das Warmmachen vor dem Spiel übernahm der später tragisch verstorbene Co-Trainer Uwe Fecht. In der Halbzeit ließen Fecht und Chefcoach Patrick Helmes die Ersatzspieler Übungen eigenständig ausführen, die ihnen vorher auf einem Tabletcomputer gezeigt worden waren.

Der Profi-Klub 1. FC Köln leistete es sich, auf Athletiktrainer im nächsthöheren Bereich hinter den Bundesliga-Profis zu verzichten. Der Grund: Personalmangel. “Wir waren personell unterbesetzt. Das war eine Budgetfrage”, erklärte nun Daniel Meyer dem GBK auf Nachfrage. “Wir bewegen hier im Nachwuchs 250 Spieler, hatten dafür aber nur zwei hauptamtliche Athletiktrainer, die teilweise sechs Wochen sieben Tage am Stück arbeiten mussten.”

Zu wenig Geld für Nachwuchs-Betreuung

Doch wie kann das sein? Die Profiabteilung hatte gerade erst das zweite finanzielle Rekordjahr hintereinander in der Geschichte des Klubs geschrieben und für den Nachwuchs soll kein Geld vorhanden gewesen sein für genügend hauptamtliche Athletiktrainer? Die Konsequenz: Die inzwischen für die Profis verantwortlichen Max Weuthen und Dennis Morschel bekamen ausgerechnet an den Spieltagen der U21 frei und fehlten bei den Spielen, zu denen vor allem zu Beginn der Saison diverse Profis aus der Mannschaft von Peter Stöger abgestellt worden waren. So mussten sich auch die Profis unter alles andere als professionellen Bedingungen auf die Spiele vorbereiten.

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Veh nennt Wertigkeit als Grund für Mängel

Diese Zustände aus dem letztjährigen Sommer reihen sich nahtlos an die Kritik an der Profiabteilung. Dort war im vergangenen Sommer ohne technische Gerätschaften zur Trainingssteuerung die Vorbereitung auf die Saison aufgenommen worden. Erst unter Weuthen und Morschel waren die nachträglich eingeführt und die Situation verbessert worden. Yann-Benjamin Kugel war zuvor in seinen Aufgaben in hohem Maße eingeschränkt worden. Peter Stöger und Manfred Schmid hatten auch die körperliche Arbeit mit der Mannschaft zu großen Teilen federführend übernommen. Doch auch im Nachwuchs lag offensichtlich so manches im Argen.

“Das war so”, bestätigte auch Armin Veh dem GEISSBLOG.KOELN. Der Sportchef hat sich in den letzten Monaten ein klares Bild von den Mängeln beim FC gemacht und einige davon inzwischen behoben. Auch im Nachwuchs. “Jetzt ist es wieder anders. Es war wohl auch eine Frage der Wertigkeit, ob die Mannschaft am Spieltag einen Athletikcoach gebraucht hat.” Dem vorausgegangen war offensichtlich eine krasse Fehleinschätzung der Wertigkeit der U21, die nach der Saison 2016/17 eigentlich noch als wichtig eingestuft worden war. Doch das nötige Geld für eine vollständige Betreuung war dem Nachwuchs nicht zur Verfügung gestellt worden.

Neuer Athletik-Chef für den Nachwuchs

Daniel Meyer wollte eine Verbindung zu den schwachen Leistungen und Ergebnissen in den ersten Monaten der Saison zwar nicht herstellen. “Der schlechte Saisonstart hatte nichts damit zu tun, dass in der Halbzeitpause kein Athletiktrainer vor Ort war.” Doch hatten sich mehrere Profis über die unzureichende Betreuung der U21 gewundert. Gerade in den ersten Wochen der Saison waren immer wieder Spieler von Peter Stöger in die U21 von Patrick Helmes versetzt worden. Neben der personellen Fluktuation bei den Jung-Geissböcken spielte offenbar auch die mangelnde Betreuung eine Rolle in der Wertigkeit, die die Spieler seitens ihres Klubs spürten.

Nach dem Unglück um Uwe Fecht und dem Rücktritt von Patrick Helmes wurden diese personellen Mängel sukzessive verbessert und inzwischen wieder behoben. “Jetzt sind wir personell wieder so aufgestellt, dass wir das leisten können”, sagte Meyer. Dazu passt, dass Leif Frach zur neuen Saison den Posten von Max Weuthen als NLZ-Chefathletiktrainer übernimmt. Frach kommt vom SV Werder Bremen nach Köln und soll dafür sorgen, dass der Athletikbereich beim FC auch im Nachwuchs wieder dem entspricht, was der FC eigentlich sein will, aber in der letzten Saison nicht ansatzweise war: professionell.

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