[nextpage title=”So lief der Heintz-Wechsel nach Freiburg”]
Der 1. FC Köln wird in der kommenden Saison wohl mit einer merklich veränderten Viererkette auflaufen. Ein neuer Rechtsverteidiger, zwei neue Innenverteidiger und Jonas Hector hinten links – so sehen es die Planungen vor. Nach dem Abgang von Dominique Heintz stehen hinter Frederik Sörensen, Jorge Meré und Jannes Horn noch Fragezeichen. Und auch hinter Heintz’ Abgang.
Köln – Bereits am Mittwoch, kurz nach der Bekanntgabe des Wechsel von Dominique Heintz zum SC Freiburg, berichtete der kicker, Heintz hätte den Kölner Verantwortlichen nach den Vertragsverlängerungen von Jonas Hector und Timo Horn signalisiert, sich unter Umständen doch einen Verbleib auch in Liga zwei vorstellen zu können. Die FC-Verantwortlichen hätten darauf aber nicht reagiert.
Wie der GEISSBLOG.KOELN erfuhr, hatten Heintz und seine Berater tatsächlich mit diesem Gedanken gespielt und wären unter gewissen Umständen bereit gewesen, auf das Ziehen der Ausstiegsklausel zu verzichten. Dieses Signal wurde demnach vom Effzeh aber nicht erwidert, die Geissböcke hatten sich offenbar bereits damit abgefunden, ohne Heintz in die Zweite Liga zu gehen. So kam es gar nicht erst zu Gesprächen über einen möglichen Verbleib des Innenverteidigers über die Saison hinaus. Heintz entschied sich stattdessen für Freiburg.
Viele Gespräche mit Trainern
Ein Wechsel, der verwundert, schließlich zählt der Sport-Club als kleiner Klub der Liga zu jenen Bundesligisten, die jedes Jahr um den Verbleib im Oberhaus kämpfen müssen. Heintz hingegen hatte ursprünglich erklärt, den viel zitierten “nächsten Schritt” gehen zu wollen. Tatsächlich bestätigte Heintz in einer Facebook-Botschaft, “viele Gespräche mit Trainern” anderer Klubs geführt zu haben, die sich für den 24-Jährigen interessiert hätten. “Aber beim SC Freiburg hatte ich das Gefühl, dass sich der ganze Klub um mich bemüht und große Lust auf einen Spieler wie mich hat.”
Dem Vernehmen nach steigt Heintz im Breisgau zum Topverdiener des Klubs auf und soll die Rolle in der Viererkette übernehmen, die Marc-Oliver Kempf nach seinem Wechsel zum VfB Stuttgart hinterlässt. Darüber hinaus ließ sich Heintz offenbar von der Emotionalität eines Christian Streich begeistern, während ihn die personelle Unsicherheit beim frisch gebackenen Pokalsieger Eintracht Frankfurt (neuer Trainer, Leistungsträger vor dem Absprung) eher verunsichert haben soll. Auch der FC Schalke 04 war am Pfälzer interessiert gewesen, doch die Planungen bei den Königsblauen (Höwedes kehrt nach einer Leihe zurück, sein Verbleib ist aber nicht sicher; Nastasic will den Klub verlassen, seine Zukunft ist aber noch nicht geklärt) waren noch nicht so weit gehen. Heintz jedoch musste sich bis zum Ende der laufenden Woche entscheiden, um von seiner befristeten Drei-Millionen-Euro-Ausstiegsklausel Gebrauch machen zu können. Auch der Faktor Zeit spielte so eine Rolle auf einem Transfermarkt, der gerade erst ins Rollen kommt.
[nextpage title=”Veh erklärt den Stand der Dinge in der Defensive”]
Veh erklärt den Stand der Dinge in der Defensive
Das gilt auch für den 1. FC Köln, der allerdings durch diversen Klauseln in den Verträgen einiger Leistungsträger frühzeitige Klarheit erfährt. Heintz ist nach Leonardo Bittencourt (1899 Hoffenheim), Lukas Klünter (Hertha BSC), Dominic Maroh, Sven Müller (beide Ziel unbekannt), Yuya Osako (Werder Bremen), Anas Ouahim (VfL Osnabrück) und Claudio Pizarro (Ziel unbekannt) der achte Abgang des Sommers. Dem gegenüber stehen seit Mittwoch die drei externen Neuzugänge Niklas Hauptmann (Dynamo Dresden), Louis Schaub (Rapid Wien) und Lasse Sobiech (FC St. Pauli). Auf beiden Seiten ist das Ende der Kaderplanung aber noch lange nicht erreicht.
“Mein Ziel bleibt es, einen Großteil des Kaders bis zum Trainingsauftakt zusammen zu haben”, sagte Armin Veh am Mittwoch dem GEISSBLOG.KOELN. “Es wäre gut, wenn unser neuer Trainer sofort mit den meisten Spielern arbeiten kann.” Der Transfer-Mittwoch mit Heintz’ Abgang und Hauptmanns Verpflichtung war daher nur ein Zwischenschritt. Gerade die Defensive bedarf noch einiger Feinjustierungen. Schließlich haben drei Abwehrspieler den Klub bereits verlassen, weitere könnten folgen.
Jannes Horn hat keine Klausel in seinem Vertrag
“Bei einem Spieler steht es noch nicht fest, bei einem anderen müssen wir noch Geduld haben”, sagte Veh und meinte damit Frederik Sörensen und Jorge Meré. Der Däne hat eine derart schwache Saison gespielt, dass die wirklich reizvollen Angebote noch auf sich warten lassen. Der Spanier hingegen hätte einige Klubs zur Auswahl, die allerdings (noch) nicht bereit sind, auch nur annähernd die Ausstiegsklausel in Höhe von zwölf Millionen Euro zu bedienen. Veh muss sich also noch einige Tage gedulden, ehe bei Sörensen die Entscheidung fällt. Meré hingegen kann bis Mitte Juni abwarten, da seine Klausel erst später als jene Sörensens abläuft.
Auf der rechten Abwehrseite deutet sich derweil an, dass mit Benno Schmitz (RB Leipzig) und Matthias Bader (Karlsruher SC) die Nachfolger für Klünter und Pawel Olkowski (soll noch gehen) gefunden wurden. Auf der linken Seite hat derweil Jannes Horn die Gespräche mit RB Leipzig wieder aufgenommen. Der Linksverteidiger hat weiterhin Jonas Hector vor der Nase und eben diese nun offenbar voll. “Stand jetzt ist er unser Spieler”, sagte Veh nur. “Und er hat keine Klausel in seinem Vertrag.” Damit dürfte klar sein: Horn und Leipzig, so beide Parteien einen Wechsel forcieren wollen, werden sich finanziell mit dem FC einigen müssen. Dafür aber muss erst einmal in Leipzig Ruhe einkehren. Denn nach der Trennung von Ralph Hasenhüttl ist die neue sportliche Führung nicht installiert. Auch da heißt es für Veh und den FC also: abwarten.
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