Christian Clemens traf beim letzten Kölner Sieg gegen die Bayern im Jahr 2011. (Foto: Imago/Norbert Schmidt)

Sieben Jahre ohne Sieg: Clemens traf beim letzten FC-Erfolg gegen München

[nextpage title=”Der Druck ist abgefallen”]Der 1. FC Köln bestreitet morgen sein letztes Bundesliga-Heimspiel für zunächst unbestimmte Zeit. Zu Gast ist der Meister aus München. Trainer Stefan Ruthenbeck stellt seine Mannschaft in die Pflicht, sich mit einer engagierten Leistung von den Fans zu verabschieden. Die Statistik gegen die Bayern lässt allerdings wenig Grund zur Hoffnung. 

Köln – “Die Fans müssen spüren, dass die Mannschaft gewillt ist, etwas Herausragendes zu schaffen”, sagte Trainer Stefan Ruthenbeck auf der Spieltags-Pressekonferenz vor dem Duell gegen den Deutschen Meister. Ein Sieg gegen den FC Bayern im letzten Heimspiel wäre nach der verkorksten Saison, die am vergangenen Wochenende im Abstieg mündete, tatsächlich etwas Herausragendes. Auch wenn es auf dem Papier nur noch um die vielzitierte Goldene Ananas geht, bedeutet das Spiel für die Kölner wesentlich mehr.

Druck im Training ist abgefallen

Nach den beeindruckenden Szenen der Fans nach Spielabpfiff in Freiburg sind nun die Spieler an der Reihe, sich mit Anstand von ihrem heimischem Publikum aus der Bundesliga zu verabschieden und bei ihren Fans mit einer engagierten Leistung gegen den Rekordmeister zu bedanken. “Wir sind in der Pflicht, alles rauszuhauen und zu versuchen, ein gutes Spiel zu machen”, akzeptiert auch der Trainer kein Hängenlassen. Nach dem besiegelten Abstieg sei der Druck bei einigen Spielern allerdings merklich abgefallen. “Der Zug im Training ist etwas verloren gegangen. Aber ob ich motiviert bin oder nicht, ob ich frustriert bin oder nicht: Ich habe trotzdem nochmal zu liefern”, erinnert Ruthenbeck seine Spieler an die Professionalität, die ein Bundesligaspieler an den Tag legen muss.

Seit neun Bundesligaspielen kein Sieg

Der letzte Sieg der Kölner gegen die Bayern liegt bereits sieben Jahre zurück. Damals drehte der Effzeh einem 0:2-Rückstand zur Pause noch in ein 3:2. Damals traf Milivoje Novakovic für die Geißböcke doppelt. Die einzigen Spieler, die heute aus der damaligen Mannschaft (wieder) dem Kader angehören: Christian Clemens, der in der Partie zum 1:2 traf, und Simon Terodde. Seit neun Bundesligaspielen sind die Kölner aber mittlerweile sieglos gegen den Rekordmeister, nur ein Remis gelang dem Effzeh in der vergangenen Saison. Allerdings: Köln gehört zu den wenigen Vereinen, die gegen den FC Bayern nicht ihre schlechteste Bilanz haben. Gegen Leipzig, Augsburg, Wolfsburg und Mönchengladbach sahen die Geißböcke in der Vergangenheit schlechter aus. Außerdem verloren die Münchener in ihrer Bundesliga-Geschichte nur gegen Bremen (26-mal) und Dortmund (24) öfter als gegen die Domstädter (23). Von den aktuellen Bundesligisten hat die Mannschaft von Jupp Heynckes sogar nur gegen den BVB eine schwächere Bilanz als gegen Köln.

[nextpage title=”Cordobas überraschende Bilanz gegen den Rekordmeister”]

Spieler haben unterschiedlichen Erfahrungen mit den Münchenern

Wenn einer den FC Bayern im Kader des Effzeh kennt, dann ist es Claudio Pizarro. Der Peruaner lief insgesamt neun Jahre lang für die Münchener auf, traf dabei in 224 Bundesliga-Spielen 87 mal und bereitete 40 weitere Treffer vor. Sechs mal gewann der 39-jährige mit den Bayern die Deutsche Meisterschaft und 2013 sogar die Champions League. Am Samstag wird Pizarro dann vor dem Spiel gegen München offiziell beim Effzeh verabschiedet.

Für einen weiteren FC-Stürmer ist der FC Bayern fast so etwas wie der Lieblingsgegner: Jhon Cordoba traf in seinen beiden Aufeinandertreffen im Trikot der Mainzer jeweils einmal. Marcel Risse hingegen konnte noch keines seiner zehn Duelle gegen die Bayern für sich entscheiden (zwei Remis, acht Niederlagen). Auch Dominic Maroh (sieben Niederlagen) und Leonardo Bittencourt (fünf Niederlagen) mussten sich bislang in jeder Begegnung geschlagen geben.

Mit welcher Mannschaft werden die Bayern auflaufen?

Gegen Eintracht Frankfurt überraschte Jupp Heynckes mit gleich vier Nachwuchsspielern in der ersten Elf. Wer kurz vor dem Champions League-Halbfinale also ein leichtes Spiel für die Hessen erwartete, sah sich jedoch schnell getäuscht. Trotz dem Verzicht auf zahlreiche Leistungsträger schickten die Münchener die Eintracht mit 1:4 nach Hause. Dass die Bayern nach dem mental und körperlich kräftezehrenden Champions League-Spiel gegen Madrid in Köln mit ihrer besten Elf auflaufen werden, ist eher unwahrscheinlich. Für Stefan Ruthenbeck macht es das jedoch nicht einfacher: “Egal, wer auflaufen sollte, es wird sehr schwierig. Die Bayern wollen immer Spiele gewinnen. Wir rechnen daher nicht mit einer Mannschaft, die keinen Fußball spielen will.”

Am Ende wird die Aufstellung des Gegners nur eine zweitrangige Rolle spielen. Wichtig ist für die FC-Spieler, ihren Fans im letzten Bundesliga-Heimspiel noch einmal ein Geschenk zu machen und sich mit erhobenem Haupt aus der Liga zu verabschieden.

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